Monitoringreport-FUMI-2019-Flippingbook

Monitoring- Report 2017 Futtermittel Monitoring- Report 2019 Futtermittel Mutterkorn in Getreide – erkennen, untersuchen, bestimmen Seit dem 1. Januar 2018 untersuchen QS-zertifizierte Unternehmen jede angelieferte Getreidepartie auf Mutterkorn. Der Pilz ( Claviceps purpurea ), dessen Alkaloide hoch toxisch sind, kommt besonders häufig in Roggen vor, befällt aber ebenso Weizen, Triticale, Gerste oder sogar Mais. Dies zeigen auch die Monitoringergebnisse der Unternehmen. Der gesetzliche Höchstgehalt in Futtermitteln liegt bei 1.000 mg/kg, was 0,1 Prozent Mutterkornanteil entspricht. Bereits bei der Warenannahme fallen die dunkel gefärbten Körner ins Auge. Um den Befall bewerten zu können, muss das Mut- terkorn ausgelesen werden. In einigen Unternehmen erfolgt die Zählung automatisiert über ein Farbausleser, andere Un- ternehmen setzen auf das geschulte Auge speziell ausgebildeter Mitarbeiter. Bei einem Befall ist wichtig, festzustellen, ob der gesetzliche Höchstgehalt überschritten wird oder nicht. Oftmals legen die Unternehmen auch eigene, strengere Grenz- werte fest. ■ WIE KANN MUTTERKORN IM GETREIDE ERKANNT WERDEN? Die Sklerotien des Mutterkorns (verhärtete Dauerformen bei Pil- zen) sind leicht gekrümmt, dunkel gefärbt und ragen meistens aus den Spelzen des Getreides hervor (siehe Foto). Vorkommen von Mutterkorn – Jahresstatistik des BMEL und Daten der Wirtschaft BELASTUNGEN IN AMTLICH GEZOGENEN PROBEN SEIT 2013 RÜCKLÄUFIG gesamt 252 356 327 251 238 226 Beanstandungen 18 47 28 14 18 11 in % 7,14 13,20 8,56 5,58 7,56 4,87 Futtermittelbetriebe gesamt 135 188 185 159 160 171 Beanstandungen 6 29 16 10 17 10 in % 4,44 15,43 8,65 6,29 10,63 5,85 Primärproduzenten gesamt 117 168 142 92 78 55 Beanstandungen 12 18 12 4 1 1 in % 10,26 10,71 8,45 4,35 1,28 1,82 Jahresstatistik 2012 2013 2014 2015 2016 2017 BMEL Jahresstatistik zu Mutterkorn bei Getreidekörnern Anzahl untersuchter Partien Anzahl der Partien Anzahl Partien mit Funden Anzahl Partien mit Funden > Grenzwert höchster ermittelter Wert (max. Wert) in % 17.574 210 4 Weizen Triticale Roggen Gerste 1 0,0 % 0,5 % 1,0 % 1,5 % 2,0 % 2,5 % 10 100 1.000 10.000 100.000 1.279 10 0 9.536 916 3 0,5 2,24 0,07 0,05 9.667 2.958 55 Zeitraum: 01.01.2018 bis 30.06.2019 MUTTERKORNBELASTUNGEN BEI QS-ZERTIFIZIERTEN FUTTERMITTELUNTERNEHMEN WIE BILDET MAN EINE PROBE FÜR DIE UNTERSUCHUNG AUF MUTTERKORN? Aus einer repräsentativ gezogenen und homogenisierten Probe der angelieferten Partie des Getreides werden mindestens 500 Gramm abgewogen und die ggf. vorhandenen Mutterkörner ausgezählt. WIE WIRD DAS ERGEBNIS BERECHNET? Das Getreide wird auf einer hellen Fläche ausgebreitet und das dunkle Mutterkorn aus der Probe herausgelesen. Das gesam- melte Mutterkorn wird ausgewogen. Mutterkorngehalt in % = Gewicht der Mutterkorn- fragmente in Gramm Gewicht der Endprobe in Gramm x 100 ≤ Höchstgehalt (0,1 %): > Höchstgehalt (0,1 %) Annahme (und Verarbeitung) der Ware möglich Unternehmen entscheiden: Stoßen der Ware oder Reinigung MUTTERKORNBEFALL NICHT NUR BEI ROGGEN EIN RISIKO Bei der Auswertung der ersten Unternehmensdaten seit Einführung der verpflichtenden Untersuchung wurden in Roggen, neben Triticale, Weizen und Gerste, die meisten Funde festgestellt. Erfreulicherweise sind Grenzwertüberschreitungen mit 1,9 Prozent bei Roggen und Weizen sowie 0,3 Prozent bei Triticale verschwindend gering. In Gerste wurde zwar Mutterkorn nachgewiesen, der Grenzwert aber nicht über- schritten. In Mais (90 Partien) und Dinkel (36 Partien) wurden keinerlei Mutterkörner gefunden ( in Grafik nicht abgebildet ). ■

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