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derne Stallungen. ähnlich wie beim Schwein können sich rasse und das je- weilige Umfeld nun viel eher entspre- chen. „Denn nur Herden, denen es wirklich gut geht, wachsen. Ohne ge- sundheit kein wirtschaftlicher ertrag“, weiß die umsichtige Veterinärin ebenso wie die erfolgreiche tierhalterin. ihr heutiges Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. nach ihrem tier- medizinischen Studium in Hannover sammelte sie erste Berufserfahrung in Südoldenburg – und damit in der „konzentrierten Putenwelt“. Hier saßen all die namen, von denen sie früher nur gehört hatte: große Mast- betriebe, Brütereien, Schlachthöfe und die „Praxis am Bergweg“. in die- ser auf geflügel spezialisierten nutztierpraxis nahm sie eintritt in die ihr heute so selbstverständliche „Szene“. gleichzeitig erlebte sie hier aber auch, wie Krankheitsverläufe nicht mehr zu stoppen waren, wie tierleid mit familiären tragödien ein- herging. Solche erlebnisse härteten ab – auch für die eigene Praxis. Die er- öffnete sie vor knapp zehn Jahren in- mitten des elterlichen Hofgeländes, auf dem sie aufwuchs und auf dem sie heute mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Kindern Leonhard und Viktoria lebt. Mit der eigenen Selbstständigkeit empfand sie den in der geflügelwelt bereits gut eingeführten familienna- men engels als wertvollen türöffner. als mehr aber auch nicht, „denn durch die tür gehen muss man immer noch selbst“, erklärt sie resolut. Und das bedeutet: „respekt und anerken- nung durch die eigene Leistung ge- winnen“. Wie viel ihr das väterliche erbe jedoch bedeutet, zeigt nicht nur ihre Vorstandsarbeit bei der Putener- zeugergemeinschaft-rheinland, die norbert engels prägte, sondern auch ihr Herz für die Landwirtschaft. Wenn sie über ihre Praxiskunden – durch- weg mittelständische familienbe- triebe – spricht, schwingt viel Sympathie mit. Hier gilt ein Wort noch als ein Wort. gegenseitiges Vertrauen, langfristige Bindungen, Bodenstän- digkeit, ehrlichkeit – das sind die Werte, die ihr hier begegnen und die sie selbst vom eigenen Vater über- nahm. „fehlende zahlungseingänge wie bei meinen Kollegen in der Pferdeklinik gibt es bei uns nicht“, sagt sie – und bringt das solide Mit- einander auf einen Punkt. Seit letztem Jahr, in dem der Vater verstarb, führt sie gemeinsam mit ihrem Mann die landwirtschaftliche „engels-Spielhoff gbr“. neben ackerbau und Biogasanlage gehören Mastplätze für 1.250 Schweine und 24.000 Puten dazu. Sie stehen in Ställen in Bönen-Lenningsen und in Bergkamen, wo Ulrich Spielhoffs el- terlicher Betrieb liegt. Damit Land- wirtschaft, tiermedizin und nicht zuletzt familie zusammen funktio- nieren, braucht das ehepaar gute teams, die es unterstützen. Und die hat es: „Das Büro zum Beispiel läuft richtig gut“, wenn alexandra engels „Meine Kunden sagen manchmal zu mir: ‚Für das, was Du alles von mir willst, habe ich überhaupt keine Zeit.‘“ in Der PraxiS 13 Zum Hofe
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