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Berichtszeitraum QS- erapieindex 01.10.2016 – 31.03.2017 01.01.2017 – 30.06.2017 01.04.2017 – 30.09.2017 01.10.2017 – 31.03.2018 01.07.2017 – 31.12.2017 99,37 0 20 40 60 80 100 74,65 35,38 11,85 16,88 Der QS-Therapieindex zeigt, wie sich der antibiotikaeinsatz bei den auf- zuchtferkeln von Harm Hauschild entwickelt hat: Nach hohen Werten, die sich noch bis in den März 2017 hineinzogen, reduzierte sich der Therapieindex erheblich. „Gruppenbehandlungen gibt es bis heute nicht mehr, um einzelbehandlungen kommen wir aber nicht herum“, sagt Hoftierärztin Denise Wüllner dazu. Neben halbjährlichen auswertungen – ähnlich HIT-Datenbank – liefert das QS-antibiotikamonitoring quartals- mäßig aktuelle Zahlen. reDUzierter antiBiOtiKaeinSatz Bei HarM HaUSCHiLDS aUfzUCHtferKeLn schild: ist eine Mutter schwach, verfügt sie über eine zu geringe Milchleistung, dann wandert ein teil ihres Wurfs in eine andere abferkelbox zu einer starken ammen-Mut- ter. Bei etwa jedem zehnten Wurf ist das der fall. zusätz- liche Milch über ein Cup-System bekommen alle Saugferkel ab dem dritten Lebenstag, ab dem elften flüs- sigen Prestarter und ab der zweiten Woche zusätzlich tro- ckenen. auch das frühe anfüttern beugt dem gefürchteten absetz-Durchfall vor. „es sind viele Kleinig- keiten, die zusammenkommen“, so die Hoftierärztin. „alles entscheidend sind aber die genaue Beobachtung und das schnelle eingreifen.“ Das muss nicht immer schulmedizinisch sein, auch „alte Hausmittel“ leisten gute Dienste: zeigt ein Wurf beispielsweise erste Durchfallan- zeichen, dann bekommt er Cola serviert. Denn auch Schweine-Sprösslingen schmeckt der süße Softdrink bestens, so nehmen sie zusätzliche flüssigkeit auf und trocknen nicht aus. „außerdem besitzt Cola reichlich Ka- lorien und senkt den ph-Wert im Magen, das hindert die Bakterien in ihrem Wachstum“, erklärt die fachfrau. entscheidend für alle Details um Coli, Cola und Co. ist Hauschilds sechsköpfiges, fest angestelltes Mitarbeiter- team. Wüllner ist von ihm begeistert: „Die haben ihren Bestand im griff. Und wenn ich auf ein Problem hinweise, dann ist es bei meinem nächsten Besuch behoben.“ neben vier rumänen arbeiten zwei Polen für den 27-jäh- rigen Betriebsleiter. allesamt sind sie ungelernt und „haben vorher nie ein Schwein gesehen“. Die Betriebs- sprache ist gebrochenes englisch. Keine idealen Vor- aussetzungen, trotzdem: „Die Männerwirtschaft funktioniert.“ Wie das Hauschild geschafft hat? „ganz ein- fach, zuerst muss die Bezahlung stimmen und dann der Umgang“, erklärt er. „Die bekommen hier – für ihre Ver- hältnisse – ein Wahnsinnsgeld und wollen ihren Job un- bedingt behalten. Das macht die arbeit gut.“ Seit über drei Jahren ist das team, das auch auf der weitläufigen anlage wohnt, beieinander. zwölf tage am Stück wird gearbeitet, zwei tage sind frei, alle fünf Monate geht es für jeweils vier Wochen in die Heimat. Dass auch eine personell noch so gut besetzte anlage, eine solide aufgebaute Bestandsgesundheit wieder ins Kippen geraten kann, zeigte sich im frühjahr 2018: Der rotavirus machte dem Betrieb zu schaffen. „Da es keinen zugelassenen impfstoff für Schweine gibt, musste der Virus einmal durch alle Sauen durch“, sagt Wüllner zäh- neknirschend. „Jetzt sind sie zwar alle perfekt immuni- siert, aber es dauerte auch bei jedem tier vier Wochen, bis sich die vom rotavirus angegriffene Darmschleimhaut er- Zum Hofe 26
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