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Zum Hofe 39 Berufsstand praktische Orientierung bieten. Und dabei geht es ihm noch nicht einmal um seine persönliche entscheidungsfindung im fall des fal- les. Hier fühlt sich Palzer sicher, er folgt einem inneren Seismographen, auch mit nachgelagerten zweifeln hat er nicht zu kämpfen. nein, worum es ihm im Kern geht, ist eine fundierte, faktisch gesicherte argumentation gegenüber der Öffentlichkeit, den Me- dien und einem kritisch nachfragen- den amtsveterinär. „Wir nutztierärzte müssen das Thema für uns ausloten und brauchen dazu die interne Dis- kussion. Denn wir haben da offen- sichtlich ein Problem“, fordert er auf und stoppt damit auch nicht vor den kontrollierenden Behörden: „amtsve- terinäre besitzen innerhalb der ge- sellschaft die größte glaubwürdigkeit. Sie müssen wir in fragen ethischer nutztierhaltung stärker integrieren!“ für all das will Palzer innerhalb seiner bpt-arbeit werben, sich einsetzen. reichlich Durchsetzungskraft ist dem 39-Jährigen zuzutrauen, der bishe- rige Blick in seine Vita genügt. Und dabei fing Palzers Werdegang so be- schaulich an: aufgewachsen ist er auf dem rheinland-pfälzischen Lande, hier hielten seine eltern Milchkühe, im nebenerwerb. zudem bot der Hof Platz für allerlei Kleintiere – Hühner, enten, gänse, Kaninchen –, die der fi- lius nicht nur aufzog, sondern auch selbst schlachtete. Dass er tierarzt werden wollte, das wusste Palzer schon damals, dass es aber speziell die Schweine werden sollten, darauf brachte ihn erst frankreich: Hier be- suchte er ab seinem 16. Lebensjahr regelmäßig einen schweinehaltenden familienbetrieb, bei dem er die Som- merferien über aushalf. Das gefiel dem „eifeler Jung“ so gut, dass er dem Hof bis heute freundschaftlich die treue hält – und sich medizinisch ganz dem Borstenvieh verschrieb. Ob es nun frankreich oder doch die tiere der Kindheit waren, die schließ- lich seinen Wunsch nach einem eige- nen Hof nährten – man weiß es nicht. fest steht nur, dass Palzer im letzten Jahr nägel mit Köpfen machte und ein altes gehöft nahe Scheidegg erwarb. Viel Platz für allerlei Mitbewohner. Die ersten eigenen Hühner sind schon ausgebrütet. Jetzt träumt er eine Ka- tegorie größer: Black-angus sollen eines tages auf seinen Weiden grasen. Und während er von den stattlichen rindern erzählt, bekommt sein Blick etwas Schwärmerisches. Keine frage: Palzers Black-angus sind imanmarsch. „Amtsveterinäre besitzen innerhalb der Gesellschaft die größte Glaubwürdigkeit. Sie müssen wir in Fragen ethischer nutztierhaltung stärker integrieren!“ in Der PraxiS
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