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InFoBrIEF
Fleisch und Fleischwaren
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Ausgabe: 02/2013
Qualitätssicherung.
Vom Landwirt bis zur Ladentheke.
Die Wirtschaft hat schnell gehandelt: Für
Mais und Maisverarbeitungsprodukte aus
bestimmten Ländern muss im QS-System
bis auf Weiteres ein 100%iges Monitoring
durchgeführt werden. Das legt der Ad-hoc
Monitoringplan im QS-Futtermittelmonito-
ring fest, der seit dem 1. Juli 2013 gilt.
Mit der jetzt vollzogenen Revision der Leitfäden
Futtermittelwirtschaft und Futtermittelmonito-
ring ziehen die Wirtschaftsbeteiligten weitere
Konsequenzen aus den Funden des Pilzgiftes Af-
latoxin in Futtermais. „Sobald drohende Gefah-
ren bekannt werden, kann das QS-System künf-
tig Ad-hoc Monitoringpläne festlegen. Damit
können wir schnell und konsequent auf Risiken
reagieren“, erklärt Katrin Spemann von QS das
Vorgehen. Der jetzt geltende Ad-hoc Monitoring-
plan richtet sich an Mischfuttermittelhersteller,
Einzelfuttermittelhersteller, Kleinsterzeuger von
Einzelfuttermitteln und Futtermittelhändler im
QS-System.
Auch die Rahmenbedingungen für die Probe-
nahmen wurden spezifiziert. Hersteller und
Händler müssen künftig nachweisen, dass jedes
Seeschiff und jede Rohwarenart (z. B. Mais und
Weizen) im standortspezifischen Probenplan
berücksichtigt werden. Bei den Probenahmen
sind dabei alle Luken bzw. Laderäume der See-
schiffe in die Beprobung einzubeziehen.
Alle zum 1. Juli in Kraft eingetretenen Änderun-
gen können in den jeweiligen Revisionsinforma-
tionen im Downloadcenter eingesehen werden.
Eine erste Revision aufgrund von Aflatoxinfun-
den erfolgte bereits im Mai 2013.
futterMittelWirtschaft
WEITErE KonSEQuEnZEn AuS AFLAToXInFunDEn gEZogEn
Mit dem Salmonellenmonitoring im QS-Sys-
tem tragen die Wirtschaftsbeteiligten seit
zehn Jahren zur Qualität und Sicherheit von
Lebensmitteln bei. Das risiko eines Salmo-
nelleneintrags in die Lebensmittelkette ist in
dieser Zeit kontinuierlich gesunken. Die Be-
teiligten müssen aber weiterhin aufmerksam
sein, wie die jüngsten Entwicklungen zeigen.
Seit dem Start 2003 ist die Zahl der Betriebe,
die am QS-Salmonellenmonitoring teilnehmen,
stark gewachsen. Heute unterstützen mehr als
110
Schlachtbetriebe, 400 Tierärzte und 27 La-
bore die mehr als 25.000 Schweinemastbetrie-
be im QS-System dabei, das Salmonellenrisiko
zu senken. Seit der Einführung haben sie rund 11
Mio. Fleischsaft- oder Blutproben gezogen und
auf Salmonellenantikörper untersucht. Dadurch
werden Betriebe erkannt, bei denen Schweine
häufiger Kontakt zu Salmonellen hatten.
Diese Betriebe müssen Maßnahmen ergreifen,
um die Salmonellenbelastung im Bestand zu
reduzieren. Das senkt das Salmonelleneintrags-
risiko in die Lebensmittelkette. Mit Erfolg, wie
die Zahlen belegen: Seit dem Beginn des Moni-
torings ist die Zahl der Betriebe mit einem hohen
Salmonellenrisiko (Kategorie III) kontinuierlich
bis auf unter 3 Prozent zurückgegangen.
Allerdings zeigen aktuelle Auswertungen auch,
dass seit Mitte 2012 wieder mehr Betriebe in die
Kategorie III eingestuft wurden (s. Grafik). Dieses
Phänomen tritt nicht nur in Deutschland auf.
Auch in Dänemark, Großbritannien und den Nie-
derlanden sprechen Branchenvertreter von ähn-
lichen Entwicklungen. Wodurch der Anstieg bei
den Risikobetrieben begründet ist, kann noch
nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Die Wirtschaftsbeteiligten im QS-System bekräf-
tigen, dass die Verringerung der Salmonellen-
einträge in die Lebensmittelkette nach wie vor
eine dringliche Aufgabe der Qualitätssicherung
ist – vom Landwirt bis zur Ladentheke. Deshalb
wird der QS-Fachbeirat sich im September mit
der Weiterentwicklung des Salmonellenmonito-
rings beschäftigen.
salMonellenMonitoring
ZEhn ErFoLgrEIChE JAhrE ForTSETZEn
Entwicklung Anteil Kategorie-III-Betriebe im Salmonellenmonitoring
Die Experten sind sich einig: Die Mast von
Jungebern ist grundsätzlich eine Alternative
zur betäubungslosen Ferkelkastration. Der
Einstieg erfordert aber eine gute Vorberei-
tung. Dabei unterstützt der „Kompass Jun-
gebermast“ Schweinehalter, die Jungeber
mästen wollen. Die Broschüre enthält zahl-
reiche Erfahrungen und Tipps von Praktikern
für Praktiker. Bestellt werden kann die Bro-
schüre bei QS.
Der Kompass Jungebermast ist in der Branche
seit seiner Veröffentlichung auf großes Interesse
gestoßen. Bisher hat QS mehr als 2.800 Exemp-
lare an interessierte Landwirte und Organisatio-
nen verschickt. Außerdem wurde der Kompass
seit Mai mehr als 650 mal von der QS-Webseite
heruntergeladen.
„
Der Bedarf an einer solchen Publikation ist an-
haltend hoch“, kommentiert Olaf Lück von QS
die Zahlen. „Die Resonanz zeigt, dass es richtig
war, den Kompass auf den Weg zu bringen“, so
Lück weiter.
Bei der Erarbeitung des Kompasses unter der
Federführung von Dr. Karl-Heinz Tölle, von der
ISN-Projekt GmbH, wurden aktuelle Erfahrungen
zur Ebermast zusammengestellt, eingeordnet
und bewertet. Wissenschaftler, Versuchseinrich-
tungen, Berater und land-
wirtschaftliche Praktiker
haben die Arbeiten fach-
lich unterstützt, so dass
ein handlicher Leitfaden
entstanden ist, der auf
den Betrieben einge-
setzt werden kann.
Der „Kompass Jungeber-
mast“ kann online unter:
mc_kompass_jungebermast.html
im PDF-
Format heruntergeladen werden. Gedruckte Ex-
emplare können dort über ein Kontaktformular
bestellt werden.
koMPass JungeberMast
TATKrÄFTIgE unTErSTÜTZung FÜr DIE PrAXIS