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InFoBrIEF
Fleisch und Fleischwaren
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Ausgabe: 02/2013
Qualitätssicherung.
Vom Landwirt bis zur Ladentheke.
In den letzten Ausgaben des Infobriefes
haben wir Systempartner und QS-live Bot-
schafter der Stufe Landwirtschaft vorge-
stellt. Diesmal beantwortet Metzgermeister
Franz Seibold die Fragen. Dem 31-Jährigen
liegt die Qualität von Fleisch und Fleisch-
waren sehr am herzen. Dafür setzen er und
seine Kollegen sich täglich ein. Auch in sei-
ner Freizeit spielt Fleisch eine rolle, Franz
Seibold ist begeisterter Meister am grill.
Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?
Fleischerei ist für mich nicht nur Beruf, sondern
auch Berufung. Ich stamme aus einem landwirt-
schaftlichen Betrieb, auf dem auch Schweine ge-
mästet werden und Wurst gekocht wird. So habe
ich schon früh den umgang mit Tieren und Fleisch
erfahren. Da mein Bruder den Hof übernommen
hat, entschied ich mich für eine Ausbildung zum
Metzger. Fortbildung war für mich dabei immer
wichtig. Nach meiner Meisterprüfung habe ich
über den Tellerrand geblickt und für ein halbes
Jahr in den uSA gearbeitet. Anschließend habe
ich mich noch zwei Jahre zum Fleischereitechni-
ker weitergebildet. Heute bin ich Abteilungsleiter
in der Wurstproduktion eines unternehmens bei
Heilbronn und verantwortlich für eine Vielzahl
von Produkten.
Was bedeutet Qualitätssicherung für Sie?
Qualität steht bei mir an erster Stelle. Das soll
auch der Verbraucher merken. Dafür setzen sich
meine Kollegen und
ich jeden Tag aufs
Neue wieder ein.
Dabei stelle ich mir
immer die Frage: Ist
alles in Ordnung?
um die Frage zu
beantworten haben
wir im Betrieb ein
umfassendes
Ei-
genkontrollsystem
aufgebaut. Immer
wieder ermittle ich
Kennzahlen
und
Messwerte, damit wir bei Bedarf umgehend re-
agieren können. Nur so stellen wir sicher, dass
die Kunden beste Qualität und sichere Ware be-
kommen. Mit dem QS-Zertifikat weisen wir zuver-
lässig nach, dass unsere Prozesse unabhängig
kontrolliert werden. Das QS-Prüfzeichen signali-
siert dem Verbraucher, dass die Lebensmittel aus
guten Händen stammen.
Was erhoffen Sie sich von der Informations-
kampagne QS-live? Warum machen Sie mit?
Ich bin von QS überzeugt und mache bei QS-live
mit, um einerseits für mehr Klarheit bei den Ver-
brauchern zu sorgen. Anderseits möchte ich den
Nutzen für die ganze Kette und den Netzwerkge-
danken des QS-Systems stärker betonen. Wenn
alle in der Kette mitmachen, profitieren auch alle
davon, weil Verbraucher und unternehmen sich
auf sichere Lebensmittel verlassen können – vom
Landwirt bis zur Ladentheke.
Eine Frage zum Schluss: Sommerzeit ist
grillzeit. Was kommt bei Ihnen auf den grill?
Am liebsten lege ich ein Ochsenkotelett auf den
Grill. Eine schöne 4-5 cm dicke große Scheibe
reicht für 2 Personen. Der Ochse wird frisch ge-
schlachtet, kommt dann 1 Woche ins Kühlhaus,
dann erst wird der Rückenstrang abgetrennt und
kommt eine weitere Woche ins Kühlhaus. Dann
werden die Koteletts sauber „aufgerippt“. Ich
grille das ganze medium, so wird es weich und
butterzart.
Qs-liVe botschafter unD sYsteMPartner
METZgErMEISTEr FrAnZ SEIBoLD
Das QS-Antibiotikamonitoring geht den
nächsten Schritt: Die Teilnehmer bekommen
einen Kennwert an die hand, mit dem sie ih-
ren Antibiotikaeinsatz vergleichen und be-
werten können - den Therapieindex. Betrie-
be mit einem überdurchschnittlich hohen
Therapieindex haben damit einen Anhalts-
punkt, gemeinsam mit ihrem Tierarzt das
betriebliche Tiergesundheitsmanagement
zu optimieren. Ein staatliches Antibiotika-
monitoring ist jetzt auch auf dem Weg.
Seit Beginn der Datenerfassung haben die Tier-
ärzte bislang mehr als 58.000 Behandlungsbe-
lege in die QS-Antibiotikadatenbank eingege-
ben und täglich kommen neue hinzu. Aus diesen
Daten berechnet QS den Therapieindex für jeden
einzelnen Betrieb sowie den durchschnittlichen
Antibiotikaeinsatz aller Betriebe.
Der Therapieindex ist ein Maß für die Intensität
des Antibiotikaeinsatzes. Es ist eine rein statis-
tische Größe, die besagt, an wie vielen Tagen
jedes Tier im Durchschnitt mit einem antibioti-
schen Wirkstoff behandelt wurde. Sie dient als
Orientierung zur Einordnung einzelner Betriebe
und zum Vergleich aller Betriebe.
Die Hähnchenmäster profitieren von den Aus-
wertungen als erstes. Sie haben jetzt die ersten
Auswertungen zugeschickt bekommen. Mit der
Novelle des Arzneimittelgesetzes, die der Bun-
desrat Anfang Juli beschlossen hat, gibt es jetzt
auch eine Grundlage für die Einrichtung einer
staatlichen Antibiotikadatenbank.
Damit der Antibiotikaeinsatz auch weiterhin
wirtschaftsseitig ausgewertet werden kann, hal-
ten die Wirtschaftsbeteiligten am QS-Antibio-
tikamonitoring fest. Ein doppelter Aufwand für
Datenmeldungen soll aber vermieden werden.
Im Vorfeld des Beschlusses hat die Wirtschaft
daher einen möglichen Datenaustausch ins Ge-
spräch gebracht, der in der Novelle des Arznei-
mittelgesetzes nun ausdrücklich berücksichtigt
ist.
Zurzeit wertet QS die vorliegenden Daten wei-
ter aus und informiert im Herbst dann auch die
Schweine-, Puten- und Entenmäster über ihren
Therapieindex.
antibiotikaMonitoring
QS ErMÖgLIChT BETrIEBSVErgLEIChE