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QS – Bericht 2012
Ausblick 2013
Qualitätssicherung.
Vom Landwirt bis zur Ladentheke.
Mehr Risikobetriebe beim
Salmonellenmonitoring
Monitoringprogramme dienen zur Einstufung von
Risiken und zur Feststellung von Entwicklungen und
Trends. Im Salmonellenmonitoring ist entgegen dem
langfristigen Trend seit Mitte 2012 ein sprunghafter
Anstieg der Anzahl Risikobetriebe zu beobachten.
Ähnliche Entwicklungen werden auch aus den
Niederlanden, Dänemark und Großbritannien
berichtet. Die Gründe sind bislang noch nicht
ausreichend analysiert. Es wird allerdings vermutet,
dass sowohl Veränderungen der Fütterung aufgrund
gestiegener Futtermittelkosten als auch die Qualität
von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen einen
Einfluss haben. Über die Ursachen und mögliche
Gegenmaßnahmen beraten die Experten in den
QS-Gremien.
Die Zahl der Schweinemastbetriebe, von denen
ein Risiko für den Eintrag von Salmonellen in
die Fleischerzeugungskette ausgeht, war in den
letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Die
vielfältigen Maßnahmen, die Landwirte und
Tierärzte gemeinsam durchgeführt hatten, um die
Salmonellenbelastung in den Schweinemast-
betrieben zu senken, zeigten Wirkung.
Wie in der Salmonellen-Verordnung vorgeschrieben,
muss jeder Schweinemastbetrieb im QS-System
bis zu 60 Proben im Jahr untersuchen lassen.
Bei 25.000 kategorisierten Betrieben macht das
insgesamt mehr als
1,7
Mio. Fleischsaft- oder
Blutproben pro Jahr.
Betriebe, in denen mehr als
40
Prozent der Proben positiv sind, werden in
Kategorie III (hohes Salmonellenrisiko) eingestuft
und müssen Gegenmaßnahmen einleiten. Drei Viertel
aller Betriebe fallen in die Kategorie I (geringes
Salmonellenrisiko).
In der Weiterentwicklung des Salmonellen-
monitorings werden aktuell die Senkung von
Grenzwerten, eine veränderte Vorgehensweise bei
der Einstufung der Schweinemastbetriebe
sowie die Einbindung der Sauen in das
Salmonellenmonitoring diskutiert.
„
Fremdkörper können im Fleisch maschinell trotz modernster Technik
nicht sicher aufgespürt werden, daher brauchen wir zwingend eine
zuverlässige Prävention. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe, daher
sind im
Arbeitskreis Fremdkörper im Fleisch
auch alle Stufen der
Lebensmittelproduktion beteiligt. In einem ersten Schritt wurde
eine Negativliste für ungeeignetes Beschäftigungsmaterial, die seit
2012
Teil des Leitfadens Landwirtschaft Schweinehaltung ist, in QS
mit aufgenommen. Die konstruktive Arbeit muss weitergeführt und
vor allem die Information bzw. Sensibilisierung aller Beteiligten
weiter intensiviert werden. Das Bewusstsein, dass bereits in der
Landwirtschaft Lebensmittel hergestellt werden, muss weiter
ausgebaut werden und somit ein verantwortungsvoller Umgang mit
unseren Lebensmitteln im Sinne des Verbrauchers sichergestellt
sein.“
Sarah Dhem,
Geschäftsführerin Werner Schulte GmbH & Co. KG
Salmonellenmonitoring bleibt ein wichtiges Thema
KategorieI
KategorieII
KategorieIII
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0 %
75,8%
6,3 %
17,9 %
Insgesamt 24.984 kategorisierte Betriebe, davon:
Stand: 1. März 2013