Ob Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren oder
Stachelbeeren: Beerenobst ist bei den Verbrau-
chern sehr beliebt. Der gesunde und erfrischen-
de Snack wird gerade im Sommer gerne reichlich
genossen. Beerenobst ist aber auch besonders
anfällig gegenüber verschiedenen Schädlingen
und Pflanzenkrankheiten. Deshalb haben QS
und der DFHV einen Blick auf die Rückstands-
situation geworfen und 411 Strauchbeerenobst-
Proben ausgewertet.
Rund 98 Prozent der Proben stammen aus der
EU, davon zu 88,6 Prozent aus Deutschland, 4,4
Prozent aus Spanien und 2,4 Prozent aus den
Niederlanden. Gut 2 Prozent der Proben kamen
aus den Drittländern Chile (1,2 Prozent), Uruguay
(0,7 Prozent), Argentinien und Marokko (je 0,2
Prozent).
In 18 Prozent der Proben konnten keine Wirk-
stoffrückstände nachgewiesen werden. Der Anteil
an Proben mit Gehalten über den gesetzlich fest-
gelegten Höchstgehalten ist mit 0,2 Prozent sehr
niedrig. Nur eine spanische Himbeerprobe hielt
den Höchstgehalt bei Chlorthalonil nicht ein.* In
80 Prozent der Proben mit Rückständen lag die
Ausschöpfung des Rückstandshöchstgehaltes bei
≤
10 Prozent - im Durchschnitt bei 7,5 Prozent. Bei
knapp 2 Prozent lag die Ausschöpfung über 50
Prozent. Auch die Ausschöpfung des ARfD-Wertes
war durchweg sehr niedrig und lag durchschnitt-
lich bei 1,6 Prozent.
75 Prozent der untersuchten Proben enthielten
mehrere Wirkstoffe. Die meisten Proben wiesen
zwischen 2 und 4 Wirkstoffe auf, im Durchschnitt
3,7 Wirkstoffe je Probe, wobei die Anzahl inner-
halb der Beerenobstarten sehr unterschiedlich
ist. Eine Probe aus Deutschland enthielt aller-
dings 10 Wirkstoffe.
Die Abbildung rechts zeigt die Häufigkeitsvertei-
lung von Mehrfachrückständen im Vergleich. Es
wurden insgesamt 56 verschiedene Wirkstoffe
gefunden, davon 31 nur ein- oder zweimal. Die 10
Durch die EHEC-Vorfälle im Mai 2011 zu Unrecht
unter Verdacht geraten, bescherten die Ereig-
nisse den Gurkenerzeugern kein gutes Jahr.
Dabei liegen QS rund 500 EHEC-Gurkenproben
von Systempartnern aus Deutschland, den Nie-
derlanden, Belgien und Spanien vor, die alle
negativ waren.
QS hat die Gurken in puncto Pflanzenschutz-
mittelrückstände unter die Lupe genommen.
Auch hier sind nur gute Noten zu vergeben:
Im Zeitraum 1. November 2010 bis 31. Oktober
2011 wurden im QS-System 191 Gurkenproben
untersucht. Die Proben stammten aus sieben
europäischen Ländern, vor allem aus den Nie-
derlanden (45 Prozent), Deutschland (38 Pro-
zent), Belgien (11 Prozent) und Spanien (4 Pro-
zent).
In 42 Prozent der Proben wurden gar keine
Rückstände nachgewiesen. Bei einer deutschen
Probe wurde allerdings der gesetzlich festge-
Gurken:
Weit besser als ihr Ruf
monitoringreport
QS Fachgesellschaft Obst-Gemüse-Kartoffeln GmbH
und DFHV Deutscher Fruchthandelsverband e.V.
am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffe ma-
chen 85 Prozent der gefundenen Wirkstoffe aus.
Darunter wurden neben den Insektiziden Pirimi-
carb und Thiacloprid ansonsten nur Fungizide
wie Cyprodinil, Fludioxonil und Boscalid nachge-
wiesen. 5 deutsche Proben mussten beanstan-
legte Rückstandshöchstgehalt bei Thiacloprid
überschritten*.
Über 52 Prozent der Proben enthielten ein bis
drei Wirkstoffe, dagegen fanden sich in nur
knapp 6 Prozent der Proben 4 bis 7 Wirkstof-
fe. Mehr Wirkstoffe wurden in keiner Probe ge-
funden. Erfreulich dabei: Die durchschnittliche
Anzahl der Wirkstoffe je Probe lag bei 1,2 und
die prozentuale Ausschöpfung des Rückstands-
höchstgehalts lag im Durchschnitt bei nur 8
Prozent.
Insgesamt entdeckten die Labore 34 verschie-
dene Wirkstoffe. Davon machten die zehn am
häufigsten gefundenen Wirkstoffe - Propamo-
carb, Azoxystrobin, Triflumizol, Boscalid, Cy-
prodinil, Pymetrozin, Iprodion, Thiacloprid,
Bupirimat und Famoxadone - 70 Prozent aus.
Darunter waren zu 80 Prozent Fungizide.
Bei keinem nachgewiesenen Wirkstoff wurde
der ARfD-Wert überschritten. Bei 97 Prozent
det werden, da sie für die jeweilige Kultur nicht
zugelassene Wirkstoffe enthielten. Davon lag bei
3 Proben keine für die Anwendung notwendige
§ 18b-Genehmigung für Captan vor.
* Beurteilt wurde der Messwert ohne Einbeziehung der analytischen
Messunsicherheit von +/- 50 Prozent.
der Proben, für die ein ARfD-Wert festgelegt ist,
lag dessen Ausschöpfung bei
≤
10 Prozent. Nur
bei 2 Proben lag die Ausschöpfung bei über 50
Prozent.
Häufigkeitsverteilung der Rückstände
Anteil der Proben in Prozent
kein Wirkstoff
1 Wirkstoff
2 Wirkstoffe
3 Wirkstoffe
4 Wirkstoffe
5 Wirkstoffe
6 Wirkstoffe
7 Wirkstoffe
41,9
25,7
14,1 12,6
1,6 2,1 1,0 1,0
Strauchbeerenobst
im Fokus
* Beurteilt wurde der Messwert ohne Einbeziehung der
analytischen Messunsicherheit von +/- 50 Prozent.
Anzahl der nachgewiesenen Wirkstoffe je Beerenart
Anteil der Proben in Prozent
kein Wirkstoff
1 Wirkstoff
2 Wirkstoffe
3 Wirkstoffe
4 Wirkstoffe
5 Wirkstoffe
6 Wirkstoffe
7 Wirkstoffe
8 Wirkstoffe
9 Wirkstoffe
10 Wirkstoffe
45%
40%
35%
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
Brombeere
Heidel-/ Blaubeere
Himbeere
Johannisbeere
Stachelbeere
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
Ohne
Rückstände
>20-30%
>1-10%
>40-50%
>60-70%
>80-90% >100%
≤
1%
>10-20%
>30-40%
>50-60%
>70-80%
>90-100%
Anteil der Wirkstoffe in Prozent
Prozentuale RHG-Ausschöpfung pro Wirkstoff je Beerenart
Brombeere
Heidel-/ Blaubeere
Himbeere
Johannisbeere
Stachelbeere