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INFOBRIEF
Obst, Gemüse und Kartoffeln
|
Ausgabe: 02/2013
Qualitätssicherung.
Vom Erzeuger bis zur Ladentheke.
LaborkompetenZtest frühJahr 2013
MIT BASILIKuM AuF DIE PROBE GESTELLT
Die Hans Brocker
KG gehört zu den
größeren
Anbie-
tern von Möhren.
In zwei getrennten
Wasch- und Sor-
tierhallen
verar-
beitet das unter-
nehmen
Möhren
aus Bio- und aus
konventionellem Anbau. Brocker Möhren
liefert vom Anbau bis zum Zentrallager alles
aus eigener Hand. Gerade bei der Speziali-
sierung auf ein Produkt sei die Qualitätssi-
cherung von besonderer Bedeutung, so das
unternehmen.
Im Jahr 1962 übernahm Hans Brocker den Be-
trieb seiner Eltern und baute diesen kontinu-
ierlich aus. Seit Juli 2013 wird der Betrieb von
seinen Söhnen Hans-Jürgen und Mario Brocker
geführt. Sie haben ein Gesamtkonzept entwi-
ckelt, das die Kräfte von Landwirten bündelt,
die auf die Möhrenproduktion spezialisiert sind.
Heute betreibt das Unternehmen ein straffes
Produktions- und Auslieferungsnetz. Hier pro-
duzieren rund 50 Landwirte auf ca. 1.000 Hektar
und 40 Bio-Landwirte auf ca. 400 Hektar Möh-
ren für die Hans Brocker KG.
Qualität hat hohen Stellenwert
Verantwortlicher Qualitätsmanager der Hans
Brocker KG ist Dipl. Ing. Agrar (FH) Peter Boley
(Foto). Er sagt: „Unser Ziel ist es, Möhren sorg-
fältig und gewissenhaft zu produzieren und
zu behandeln. Sie gehören zu den ersten Nah-
rungsmitteln für Babys und spielen in der Schon-
kost eine wichtige Rolle. Bei der Handhabung
von nur einem Produkt setzen Kunden dabei
höchste Qualität und Sicherheit voraus. Diese
gewährleisten wir natürlich bei unseren deut-
schen Erzeugern genauso wie bei unseren QS
zertifizierten Partnerlieferanten in Portugal. Auch
dort stehen wir buchstäblich jedes Jahr mit den
Füßen im Feld und führen auch bei langjährigen
Geschäftsbeziehungen jedes Jahr aufs Neue
qualifizierte Lieferantenaudits durch. Wir können
heute schon von jeder einzelnen Schale und je-
dem Beutel die Abpackzeit und die Google Earth
Daten jedes Feldes transparent kommunizieren.
Alle unsere konventionellen Erzeuger sind QS
bzw. QS-GAP zertifiziert.“
Laboruntersuchungen ernstnehmen
Auch bei den Laboranalysen geht
das Unternehmen gründlich vor.
Qualitätsmanager Boley erläutert:
„Im Bereich Rückstandmonitoring
sehen wir uns als Erstinverkehrbrin-
ger. Wir tun daher alles, um unsere Möhren so si-
cher wie möglich an den Kunden/Endverbraucher
zu liefern. Mit etwas mehr als 500 Laboruntersu-
chungen pro Jahr untersuchen wir jedes Feld, von
dem unsere Möhren vermarktet werden. Neben
Pflanzenschutzmitteln wird zudem auf Nitrat und
Schwermetalle untersucht. Bei Bio-Möhren wer-
den zusätzlich die Laubblätter von den akkredi-
tierten externen Laboren überprüft. Aufgrund der
Verantwortung für unsere Produkte lassen wir
unsere Möhren regelmäßig untersuchen. Bei ent-
sprechenden Medienberichten, Pressemeldun-
gen oder Hinweisen von QS reagieren wir sofort.
Heute untersuchen wir auch auf Parameter wie
EHEC, Perchlorat, QAV oder ähnlichen.“
Ständigen Verbesserungsprozess leben
„Nach dem Motto: Nichts ist gut genug, um es
nicht besser zu machen, sind wir ständig auf der
Suche nach der „besonderen Möhre“ und wol-
len natürlich auch unsere Transparenz „alles aus
eigener Hand“ an unsere Kunden und Endver-
braucher kommunizieren“, fasst der Agraringe-
nieur zusammen.
Kräuter reichern Rückstände schneller an,
weil sie einen hohen Gehalt an ätherischen
ölen haben. um die Sicherheit dieser Pro-
dukte dennoch zu gewährleisten, sind ge-
naue Laboranalysen unabdingbar. Im Früh-
jahr hat QS die Labore deshalb mit einer
Basilikumprobe im Rahmen des regelmäßig
stattfindenden Kompetenztests auf die Pro-
be gestellt. Drei Viertel aller Teilnehmer er-
füllten die an sie gestellten Anforderungen.
Es gab aber auch Probleme.
Die Labore, die im Frühjahr am Laborkompe-
tenztest teilgenommen haben, haben mehr-
heitlich bewiesen, dass ihre Rückstandsana-
lytik auch bei anspruchsvollen Produkten
wie Basilikum höchsten Ansprüchen genügt.
Insgesamt 71 Teilnehmer aus 11 verschiede-
nen Ländern nahmen am Test teil. In einer
präparierten Basilikum-Probe mussten sie
sechs unterschiedliche Wirkstoffe finden
und deren Konzentration bestimmen. 54
Teilnehmer waren dieser Aufgabe gewach-
sen – unter ihnen auch 11 Labore, die sich
zurzeit noch im Anerkennungsverfahren be-
finden.
29 Labore erhielten
sogar die maximale
Punktzahl, da sie alle
Wirkstoffe
korrekt
identifizierten
und
quantifizierten.
17
Teilnehmer erreich-
ten die erforderliche
Mindestpunktzahl
nicht.
Die von QS aner-
kannten
Labore
schnitten bei diesem
Test wieder gut ab.
Auch wenn vier von
ihnen nicht alle Wirkstoffe korrekt identifizie-
ren konnten. Sie müssen jetzt nachbessern. Bei
keinem Labor waren die Mängel so gravierend,
dass die QS-Anerkennung entzogen werden
musste.
Bei dem aktuellen Laborkompetenztest berei-
tete der Wirkstoff Biphenyl besondere Schwie-
rigkeiten. 33 Prozent der Labore fanden das
Fungizid nicht. Allerdings: All diejenigen, die
den Wirkstoff aufspürten, bestimmten auch
die enthaltene Menge korrekt. Probleme bei
der Quantifizierung verursachten vor allem die
Wirkstoffe Chlorthalonil und Dichlorvos. Die
Messergebnisse können in Abhängigkeit der
Analysemethode varieren. Dies müssen La-
bormitarbeiter berücksichtigen, um korrekte
Ergebnisse zu liefern.
Der nächste Laborkompetenztest wird im
Herbst 2013 stattfinden.
erfolgreich
nicht
erfolgreich
Gesamt
71 Labore
Anerkannte
Labore: 47
Labore im
Anerkennungsverfahren: 24
54%
17%
47%
4%
11% 13%
Laborkompetenztest mit Basilikum
einsatZ für QuaLitÄt unD sicherheit
MöHRENSPEZIALIST HANS BROcKER KG