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Grundlage von kurzfristig von QS und DFHV
bereitgestellten aktuellen Analysendaten, auf
den Verbraucherschutz bezogene Höchstgehal-
te vorschlagen. Zukünftig könnte auch die BVL
Task Force "Pflanzenschutzmittelrückstände in
Lebensmitteln" noch stärker genutzt werden,
um auf neue Themen und Wirkstoffnachwei-
se noch schneller und effizienter reagieren zu
können. Hier sitzen die Akteure aus der Wirt-
schaft und den Behörden an einem Tisch.
In den letzen Jahren hat
sich die Zusammenarbeit
zwischen Wirtschaft und
Behörden im Bereich der
Lebensmittelsicherheit
durch die Einrichtung
Task Force „Pflanzen-
schutzmittelrückstände
in Lebensmitteln“ beim
BVL stark verbessert.
Hierdurch wird es mög-
lich, neue Risiken frühzeitig zu erkennen, mit
bekannten Ansprechpartnern zu diskutieren
und Lösungswege zu diskutieren. Diese Mecha-
nismen wurden beim Umgang mit den quar-
tären Ammoniumverbindungen (QAV) im Jahr
2012 erarbeitet und bewähren sich nun beim
Umgang mit Perchlorat.
Es darf jedoch nicht verschwiegen werden,
dass die Verwendung von Chemikalien, die
unterschiedlichen Rechtsbereichen zugeordnet
werden – z. B. bei QAV: Biozidprodukte und
Pflanzenschutzmittel – Herausforderungen dar-
stellen, die durch unterschiedliche Zuständig-
keiten im Bereich Zulassung und teilweise auch
im Bereich Bewertung noch nicht zufriedenstel-
lend gelöst sind. Hieran sollte in Zukunft ge-
meinsam gearbeitet werden.
Rückschlüsse auf mögli-
che Eintragspfade noch
auf die generelle Ver-
breitung in Lebensmitteln
zuließ. Bei der weiteren
Aufklärung haben QS und
DFHV wertvolle Unter-
stützung geleistet, indem
sie innerhalb kurzer Zeit
zahlreiche weitere Daten
erhoben und den Behör-
den unbürokratisch für
Auswertungen zur Verfügung gestellt haben.
Über eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit
hinaus wünschen wir uns für die Zukunft, dass
QS noch intensiver als bisher pro-aktiv tätig
wird und so z.B. noch vor den amtlichen Über-
wachungsbehörden neue Rückstandsprobleme
in Lebensmitteln erkennt und darauf hinweist.
Eigenkontrollsysteme der
Wirtschaft auf der einen
Seite sowie die behördli-
che Überwachung auf der
anderen Seite sind zwei
Seiten der gleichen Me-
daille. Sie haben zum Ziel,
im Sinne des vorbeugen-
den Verbraucherschutzes
die Sicherheit von Pro-
zessen und Produkten zu
gewährleisten. Die Kontrolle der Wirtschaft und
des Staates können sich ergänzen. Diese Ergän-
zung sollte gerade auch bei der Aufdeckung
und Bewertung neuer Substanzen erfolgen. Die
Beispiele QAV und Perchlorat haben gezeigt,
dass der eingeschlagene Weg der Zusammen-
arbeit zwischen Wirtschaft und Behörden in die
richtige Richtung weist. So konnte das BfR, auf
Anders als noch bei EHEC
haben bei QAV und Per-
chlorat die Zusammenar-
beit und der Informations-
austausch zwischen staat-
lichen Stellen, Wirtschafts-
verbänden und wissen-
schaftlichen Institutionen
funktioniert. Eventuell vor-
handene Probleme wurden
gelöst, ohne dass Ver-
braucher verunsichert wurden.
Ständige Mitglieder der beim Ministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-
schutz etablierten Task Force sind bisher jedoch
nur die Vertreter staatlicher Stellen. Für ein effi-
zientes und verantwortungsvolles Krisenmana-
gement ist es aus Sicht des DFHV zwingend
erforderlich, dass auch die Wirtschaftsverbände
in der Task Force vertreten sind. Es macht wenig
Sinn, erst nach dem Ausbruch einer Krise mit-
einander zu kommunizieren.
In den vergangenen beiden Jahren sind ver-
stärkt Stoffe wie quartäre Ammoniumsalze
(QAV), Perchlorat und Chlorat in den Fokus der
Lebensmittelüberwachung geraten. Zunächst
wurden nur Einzelbefunde bekannt, was weder
Auch die detaillierten Analyseergebnisse für Birne,
Mango, Zucchini und Zwiebel bestätigen, dass die
Rückstandssituation bei Obst und Gemüse
weitgehend unter Kontrolle ist.
Neue Wirkstoffe als Herausforderung für
den Verbraucherschutz
Nur schwer vorhersehbar sind Rückstandspro-
blematiken von Wirkstoffen, für die noch kein
Höchstgehalt festgelegt wurde. Die Ereignisse
im Zusammenhang mit einer möglichen Kon-
tamination von Lebensmitteln mit quartären
Ammoniumverbindungen (QAV) oder Perchlorat
haben in jüngster Vergangenheit Wirtschaft
und Behörden vor Herausforderungen gestellt.
Es ist davon auszugehen, dass zukünftig
weitere Herausforderungen dieser Art auf
die Branche zukommen werden. Wir haben
Wirtschaftsbeteiligte und Vertreter staatlicher
Institutionen gefragt, was in der Zusammen-
arbeit zwischen Behörden und Wirtschaft in
den letzten Jahren erreicht wurde und wo Ver-
besserungspotenzial besteht.
monitoringreport
Im Austausch für sichere Lebensmittel
Ausgabe 2014
monitoringreport
Was Pflanzen schützt, darf für Verbraucher kein
Risiko darstellen. Damit das so ist, gibt es in
Europa umfassende gesetzliche Regelungen und
verbindliche Rückstandshöchstgehalte. Deren
Einhaltung wird durch die amtliche Lebens-
mittelüberwachung aber auch privatwirt-
schaftliche Rückstandsmonitoring-Programme
und unternehmenseigene Qualitätsmanagement-
systeme überwacht.
Die stetige Weiterentwicklung
der Methoden und das lückenlose Ineinander-
greifen der Kontrollen haben dazu beigetragen,
dass die Rückstände bei Obst und Gemüse
in den letzten Jahren rigoros gesenkt werden
konnten. Das zeigen auch die Ergebnisse des
monitoringreports 2014.
monitoringreport 2014: Auswertung von 16.446
Proben aus 65 Ländern
Insgesamt 16.446 Proben haben der Deutsche
Fruchthandelsverband e.V. (DFHV) und die QS
Qualität und Sicherheit GmbH zwischen dem
1. November 2012 und dem 31. Oktober 2013
ausgewertet. In 40 Prozent der Proben wurden
Im Austausch für sichere Lebensmittel
Birne bis Zwiebel
Altlasten-Rückstände aus dem Boden
Weiterbildung für Qualitätsmanager lohnt sich
Frische Seminar
Eine Veröffentlichung der QS Fachgesellschaft Obst-Gemüse-Kartoffeln GmbH und des DFHV Deutscher Fruchthandelsverband e.V.
inhalt
Anzahl Proben je Land
EUROPA
13.886
Belarus
3
Belgien
1.103
Bosnien und Herzegowina
1
Deutschland
8.270
Frankreich
173
Griechenland
110
Großbritannien
2
Italien
1.038
Mazedonien
1
Niederlande
1.082
Österreich
219
Polen
37
Portugal
37
Schweden
1
Schweiz
2
Slowakei
2
Spanien
1.778
Ungarn
19
Zypern
8
AFRIKA
677
Äquatorialguinea
1
Ägypten
232
Äthiopien
1
Burkina Faso
3
Elfenbeinküste
9
Ghana
3
Guinea
2
Kenia
9
Madagaskar
4
Mali
2
Marokko
94
Namibia
5
Senegal
12
Simbabwe
6
Südafrika
289
Tansania
1
Tunesien
3
Zentralafrikanische Republik 1
ASIEN/PAZIFIK
538
Australien
5
China
26
Indien
173
Indonesien
1
Iran
2
Israel
87
Malaysia
6
Neuseeland
91
Russland
8
Saudi-Arabien
1
Thailand
12
Türkei
124
Vietnam
2
NORD-/SÜDAMERIKA 1.345
Argentinien
74
Barbados
1
Brasilien
130
Chile
351
Costa Rica
104
Dominikanische Republik
6
Ecuador
353
Honduras
2
Kolumbien
90
Mexiko
14
Panama
7
Peru
184
Puerto Rico
2
Uruguay
21
Vereinigte Staaten
6
Gesamt
16.446
keinerlei Rückstände von Pflanzenschutzmitteln
nachgewiesen. Nur 1,1 Prozent der Proben über-
schritten den Rückstandshöchstgehalt. Damit ist
die Beanstandungsquote im Vergleich zum Vorjahr
nochmal um 0,2 Prozentpunkte zurückgegangen.
Dr. Britta Michalski
Bundesinstitut für Risikobewertung
Fachgruppenleitung Rückstandsbewer-
tung von Pestiziden und Bioziden
Ulrich Schopohl
REWE Group, Bereichsleiter
Strategische Qualitätssicherung
Dieter Krauß
Präsident des Deutschen
Fruchthandelsverband e.V. (DFHV)
Dr. Karsten Hohgardt
Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit
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