QS-Report:
Fleisch und Fleischwaren | Ausgabe November/2016
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QS-REPORT
Fleisch und Fleischwaren 02/2016
Aktuell liegen in der zentralen Datenbank
bei QS Befunde zu mehr als 54 Mio. Schlacht-
körpern vor. Diese stammen zum einen aus
dem im Herbst 2014 gestarteten Pilotpro-
jekt, in dem Schlachtbetriebe Befunddaten
aus der amtlichen Schlachttier- und Fleisch
untersuchung an QS melden. Seit dem 1. Juli
2016 kommen die Befunde von Schlachtbe-
trieben, die an der Initiative Tierwohl teilneh-
men, hinzu. Um zukünftig komprimiert Daten
vergleichen und Veränderungen aufzeigen
zu können, soll ein Tiergesundheitsindex
(TGI) berechnet werden. Mit finanzieller
Unterstützung des QS-Wissenschaftsfonds
wurde Prof. Dr. Joachim Krieter von der
Christian-Albrechts-Universität Kiel mit der
Aus- und Bewertung der Befunddaten sowie
der Entwicklung eines TGI beauftragt.
Aktuell melden 49 Schlachtbetriebe die Be-
funde an die QS-Befunddatenbank und da-
mit für etwa 72 Prozent der Schlachtungen in
Deutschland. Weitere Schlachtbetriebe sind
jetzt dabei die Datenübermittlung zu orga-
nisieren, sodass eine flächendeckende und
umfassende Datenbasis kurzfristig erreicht
sein wird. Daten zu mehr als 54 Millionen
Schlachtkörpern stellen eine solide Grund-
lage für Auswertungen und Modellrechnun-
gen zur Bildung des Tiergesundheitsindexes
dar. Die Aussagekraft wird quartalsweise
bewertet und ggf. angepasst. Bis spätestens
Mitte 2017 soll der Entwicklungsprozess ab-
geschlossen sein.
Der Tiergesundheitsindex im Detail
Unter dem Oberbegriff Tiergesundheits-
index sind zunächst vier Teilindices vor-
Auswertung von Befunddaten
Tiergesundheitsindex gibt Überblick
gesehen: Atemwegsgesundheit, sonstige
Organgesundheit, Gliedermaßengesundheit
und Unversehrtheit. Zur Berechnung werden
die einzelnen Befundkriterien einer dieser
vier Gruppen zugeordnet und bewertet.
Dabei werden ausschließlich Daten eines
Landwirts aus Lieferungen an einen einzi-
gen Schlachthof und für einen definierten
Zeitraum herangezogen. Für die Berechnung
werden zum einen die Unterschiedlichkeit
der Befunderfassung in den verschiedenen
Schlachtbetrieben berücksichtigt, zum an-
deren ist das Verfahren so flexibel gestaltet,
dass Änderungen zeitnah umgesetzt werden
können (z. B. Gewichtungen, Skalierungen,
Klasseneinteilungen).
Die Auswertungen der Befunddaten werden
quartalsweise vorgenommen und mit Exper-
ten aus Wissenschaft und Wirtschaft bera-
ten. Die Zeit wird ebenfalls dazu genutzt, um
Details der Zuordnung von Kriterien zu den
einzelnen Gruppen zu besprechen. Zudem
ist zu klären, welche Akteure Zugriff auf die
Daten in der Befunddatenbank erhalten und
Liebe
Leserinnen
und
Leser,
ist es möglich, aus sehr unterschied-
lichen Befunddaten der Schlachttier- und Fleischuntersuchung
einen aussagekräftigen Tiergesundheitsindex zu bilden? Gemein-
sam mit Prof. Dr. Krieter von der Universität Kiel wird ein Tierge-
sundheitsindex entwickelt, der diesen Anspruch erfüllen soll.
Wie sich der Index zusammensetzt und welche Möglichkeiten er
eröffnet, lesen Sie in unserem Report. Außerdem erwartet Sie das
Schwerpunktthema „Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkast-
ration und deren Verbraucherakzeptanz“.
Über Fragen und Anregungen zum QS-Report freut sich das
Redaktionsteam unter
presse@q-s.de.
• Editorial
• Auswertung von Befunddaten
Tiergesundheitsindex gibt Überblick
• Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration
Entscheidungshilfen für die Wirtschaft
• Anlieferung tragender Tiere zur Schlachtung
Aktuelle Fallzahlen weiter auf niedrigem Niveau
• Revisionen 2017
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
• Herkunftskennzeichnung
Eine erste Bilanz
• Kurz und Aktuell
Inhaltsverzeichnis
Editorial
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