Monitoring-
Report 2014
Futtermittel
SALMONELLEN: MONITORING
FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ
DIE VIER HÄUFIGSTEN
KONTAMINANTEN IN DER
LANDWIRTSCHAFT
Salmonellen gelten als häufige Verursacher von schweren Magen-
Darm-Erkrankungen beim Menschen. Daher ist es für eine hohe Le-
bensmittelsicherheit wichtig, die Verbreitung von Salmonellen durch
Schlachtschweine und durch Geflügel zu minimieren und weitestge-
hend zu verhindern. Deshalb gelten für Tierhalter strenge, vom Ge-
setzgeber und von QS festgelegte Hygieneanforderungen. Die
Vorgaben betreffen unter anderem die Lagerung und den Umgang
mit Futtermitteln: Die saubere Lagerung sowie die regelmäßige Rei-
nigung und Desinfektion der Räume, Silos und Behältnisse, in denen
Futtermittel aufbewahrt werden, sind für Landwirte ein Muss.
Darüber hinaus sollten alle Geflügel- und Schweinehalter bei der
Identifikation von möglichen Salmonelleneintragsquellen stets auch
die Futtermittel betrachten. Um hier zu unterstützen, werden Futter-
mittel im QS-Monitoring speziell auf Salmonellen untersucht. Die
Landwirte haben damit die Chance, mögliche Risikoherde für eine
Salmonellenbelastung frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnah-
men einzuleiten. Dies schützt die gesamte Lebensmittelkette, indem
eine Verschleppung verhindert werden kann. Übrigens wurden bis-
her in der Futtermittelwirtschaft und in der Landwirtschaft zusam-
men fast 50.000 Analysen auf Salmonellen durchgeführt: gerade mal
54 Proben, also 0,1 % waren positiv. 14 Proben davon stammten
von landwirtschaftlichen Betrieben.
DON und ZEA, zwei Mykotoxine, die unmittelbare Auswirkungen auf
die Tiergesundheit haben können, waren zwar oftmals nachweisbar,
es lagen jedoch sehr selten Überschreitungen vor: Von den insge-
samt über 11.000 Analysen wurde in nur 21 Fällen eine Überschrei-
tung (der EU-Orientierungswerte) festgestellt.
Antibiotisch wirksame Substanzen zählen in der Landwirtschaft zu
den am häufigsten untersuchten Parametern. Denn wenn sie in einer
Probe nachweisbar sind, obwohl keine Arzneimittel verschrieben wur-
den, muss das Produkt aus dem Verkehr gezogen werden. Allerdings
kam das lediglich in 36 von 3.154 Analysen vor. In diesen Fällen war
meist eine Arzneimittelverschleppung die Ursache.
Parameter
Analysen
gesamt
Positiv-
befunde
Betriebs-
zweig
Antibiotisch
wirksame Substanzen 3.154 36 15 Rinderhaltung
21 Schweinehaltung
Salmonellen 7.194 14 3 Rinderhaltung
11 Schweinehaltung
Antibiotisch wirksame Substanzen und Salmonellen
Besondere Wirkung: Säure
als Konservierungsmittel
Parameter
Wert
ermittelt
DON 6.332 2.872 17 17 Schweinehaltung
ZEA 4.966 2.370 4 3 Rinderhaltung
1 Schweinehaltung
DON und ZEA
Betriebs-
zweig
Über-
schreitung
Analysen
gesamt
918
687
17
400
1
23
0 1
Messwerte
Anzahl der Analysen
0-0,25 ng/kg
>0,25-0,5 ng/kg
>0,5-0,75 ng/kg
>0,75 ng/kg
Dioxin dl PCB
130
63
10
1
AGW
4 ng/kg
HG
5 ng/kg
>5 ng/kg
>4-5 ng/kg
>2-4 ng/kg
>0-2 ng/kg
AGW
0,5 ng/kg
HG
0,75 ng/kg
Eine Probe wird positiv auf
antibiotisch wirksame Sub-
stanzen getestet, obwohl
keine darin enthalten sind.
Wie das? Futtermittel wie
etwa Silagen, in denen
Säure zur Konservierung
eingesetzt wurde, können
ein falsch positives Ergebnis
anzeigen. Deshalb sollte
ein besonderes Augenmerk
darauf gelegt werden,
welche Futtermittel für
diese Untersuchung heran-
gezogen werden.
FUTTERMITTEL-
MONITORING
BEI LANDWIRTEN
Knapp 50.000 Tierhalter im QS-System setzen Futtermittel ein, die sie selbst herstellen. Von diesen „landwirtschaftlichen
Selbstmischern“ stammt rund ein Viertel der Untersuchungen im Futtermittelmonitoring. Organisiert wird die Probenahme
auf den Betrieben über die Bündler, zumeist während der unabhängigen Kontrolle durch den Auditor. Insgesamt gibt es
bereits knapp 40.000 Untersuchungen, die sich im Wesentlichen auf die Rinder- und Schweinebetriebe verteilen. Die Ge-
flügelhalter versorgen ihr Mastgeflügel zumeist mit zugekauftem Fertigfutter und nehmen deshalb nur selten am landwirt-
schaftlichen Futtermittelmonitoring teil.
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1.439
17.859
20.662
3,8
46,5
49,7
Probenahmen auf landwirtschaftlichen Betrieben: Spitzenreiter sind Rinderhalter
Probenahme bei Tierhaltern in %
Anzahl der Analysen nach Betriebszweig
Messwerte der Untersuchungen auf
Dioxine und dl-PCB in Fetten und Ölen
Messwerte der Untersuchungen
auf Dioxine in Fischöl
AGW: Aktionsgrenzwert (0,5 ng/kg)
HG (nur Dioxine): Höchstgehalt (0,75 ng/kg)
AGW: Aktionsgrenzwert (4 ng/kg)
HG: Höchstgehalt (5 ng/kg)
QS REAGIERT MIT VERSCHÄRFTEN KONTROLLPLÄNEN BEI FETTEN UND ÖLEN ERFOLGREICH
Anfang 2011 hat ein Vorfall mit weitreichenden Folgen die Branche wachgerüttelt: Nachdem technische Fettsäuren mit Fett-
säuren für Futterzwecke gemischt wurden, gelangten Futtermittel mit zum Teil stark erhöhten Dioxingehalten auf den Markt.
Die Folge: Eine Vielzahl an Betrieben musste gesperrt werden. QS reagierte sofort und verschärfte seine Kontrollpläne für
öl- und fetthaltige Produkte aus besonders risikobehafteten Prozessen mit der sogenannten Freigabeprüfung. Seitdem
müssen Händler und Hersteller ihre Produkte vor dem Inverkehrbringen chargenbezogen einer Freigabeprüfung unterziehen,
das bedeutet ein 100 %iges Monitoring. Ein Blick auf die Ergebnisse der aktuell 2.624 Analysen zeigt: Durch das strikte
Durchgreifen von QS haben die Systempartner die Situation jetzt unter Kontrolle. So wurde in nur zwei Fällen der gesetzlich
vorgeschriebene Dioxin-Höchstgehalt überschritten, in 33 Fällen lag er oberhalb des Aktionsgrenzwertes, aber noch unter-
halb des Höchstgehaltes. Ähnlich verhält es sich mit dioxinähnlichen PCB – hier gab es eine Aktionsgrenzwertüberschrei-
tung. Auch wenn die zahlreichen Untersuchungen keine alarmierenden Ergebnisse brachten, so zeigen sie doch, dass
Dioxin und PCB weiterhin beobachtet werden müssen. Bei 86 % der untersuchten Proben wurde ein Messwert ermittelt.
In 817 Proben wurde Dioxin nachgewiesen, in 918 Proben dioxinähnliche PCB – wenn auch in geringen Mengen. 480 Ana-
lysen lieferten Ergebnisse, die sich um den Aktionsgrenzwert bewegen, das sind knapp 20 % aller Untersuchungen. Fazit:
Es gibt weiterhin Grund zur Sorgfalt, denn Dioxine und PCB bleiben ein Risiko.
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EINWANDFREIE ROHWAREN
Während es bei den meisten unerwünschten Stoffen also nur zu we-
nigen Überschreitungen kam, gab es bei anderen – gar keine. So
sind zum Beispiel in Futtermitteln landwirtschaftlicher Betriebe keine
Grenzwertüberschreitungen bei Schwermetallen und Dioxinen gefun-
den worden. Diese erfreulichen Ergebnisse sind unter anderem
darauf zurückzuführen, dass die Landwirte sorgfältig mit den Futter-
mitteln umgehen und von den Futtermittelherstellern einwandfreie
Rohwaren erhalten haben. Diese legen mit der Kontrolle ihres Roh-
warenausgangs bereits einen wichtigen Grundstein für ein sicheres
Futtermittel beim Landwirt.
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Dioxinvorfall 2011 beschäftigt
Branche nachhaltig