

Jetzt mal
praktisch
AKTIVE BESTANDSBETREUUNG
MIT DEM QS-THERAPIEINDEX
Viermal im Jahr berechnet die QS-Antibiotika-
datenbank den Therapieindex (Stichtage:
1. Februar, 1. Mai, 1. August, 1. November). Alle
beteiligten Tierhalter erhalten kurz darauf von
ihrem Bündler einen Infobrief mit drei Grafiken.
Auf den ersten Blick verraten sie nicht nur, wie
sich der Antibiotikaeinsatz in dem jeweiligen
Betrieb veränderte, sie eröffnen auch einen
Branchenvergleich. Das macht sie wertvoll –
auch für den Hoftierarzt. Wie die Infografiken
zu lesen sind, erklärt QS-Verantwortlicher
Thomas May am Beispiel eines Schweinemast-
betriebs.
Der Therapieindex ist zwar ein abstrakter Wert, aber er
zeigt, wie häufig im Durchschnitt Antibiotika in einem
Betrieb zum Einsatz kamen. Unterteilt wird in die Tier-
gruppen Mastschwein, Aufzuchtferkel, Sauen, Saugferkel,
Mastkälber, Hähnchen, Pute und Pekingente (Rind folgt
in Kürze). Ein Betrieb mit verschiedenen Tiergruppen er-
hält also mehrere Infobriefe. Im Fall unseres Schweine-
mastbetriebs zeigt zunächst ein Balkendiagramm, wie
sich der hofeigene Antibiotikaeinsatz in den letzten vier
Quartalen entwickelt hat. Nach einem
recht niedrigen
Wert im vergangenen Quartal (2,76)
sieht der
Therapie-
index mit 4,82 aktuell
nun wieder schlechter aus. Jeder
Therapieindex, der aufgeführt ist, basiert auf der Daten-
lage der jeweils letzten beiden Kalenderquartale.
Nach diesem hofeigenen Überblick kann sich der Tier-
halter nun mit seinen Kollegen im QS-System messen.
Und der Vergleich lohnt: Allein für 20.904 Schweinemäs-
ter berechnete QS am 1. Februar 2015 den Therapiein-
dex. Ihre Behandlungsbelege summierten sich im
zweiten Halbjahr 2014 auf 143.668. 1.256 Tierärzte mel-
deten sie im Auftrag der Betriebe; insgesamt nehmen
2.236 Veterinäre am QS-Antibiotikamonitoring teil. Aus
dieser stetig wachsenden Datenmenge – derzeit liegen
für alle Tiergruppen mehr als eine Million Datensätze
vor – entsteht ein Benchmark, ein kostbarer Branchen-
überblick. Tierarzt wie Tierhalter können ihn für sich nut-
zen: als ganz praktischen Handlungsansatz.
Damit zurück zum Beispielbetrieb und zur nächsten Gra-
fik: Die graue Linie markiert den
durchschnittlichen
Therapieindex
aller Schweinemastbetriebe im QS-Sys-
tem. Im Vergleich dazu zeigt die schwarze Linie den
hofeigenen Therapieindex
. Unser Betrieb steht mit sei-
nem Antibiotikaeinsatz also besser da als der Durch-
schnitt. Die einzelnen Balken teilen alle Schweinemast-
betriebe in Gruppen, so zeigt der erste Balken: Rund
26 Prozent aller Schweinemastbetriebe
setzten im letz-
ten Halbjahr kein Antibiotikum ein, ihr Therapieindex ist
null. Unser Beispielbetrieb fällt mit seinem Therapiein-
dex von
4,82 aufgerundet
in die Gruppe der Tierhalter,
die einen Wert von 4,51 – 5,49 besitzen.
Vielleicht stellt sich jetzt die Frage, wie sich der QS-The-
rapieindex überhaupt berechnet: Er ergibt sich aus der
Summe aller Behandlungseinheiten, geteilt durch die
durchschnittliche Menge des gesamten Tierbestands.
Eine Behandlungseinheit wiederum ergibt sich aus der
Zahl der jeweils behandelten Tiere, der Behandlungs-
tage und der Anzahl der eingesetzten Wirkstoffe.
Zum
Hofe
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IN DER PRAXIS
Mehr Informationen zum
QS-Antibiotikamonitoring unter:
www.q-s.de/tieraerzte.html