

Zum
Hofe
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Mit diesen beiden Grafiken ist das QS-Antibiotikamoni-
toring erklärt. Sie bieten in ihrer schnellen Übersicht-
lichkeit eine wertvolle, da datenvalide Gesprächsgrund-
lage für Hoftierarzt und Tierhalter. Wo steht unser Be-
trieb im Jahresrückblick? Wo liegen wir im Branchenver-
gleich? Was hatten wir erwartet? Was folgt jetzt daraus?
Aus einem nüchternen Datensatz entsteht so ein hand-
fester Beratungsansatz, den der bestandsbetreuende
Tierarzt für sich nutzen sollte. Etwa um eingeschlichene
Behandlungsroutinen zu hinterfragen und abzustellen.
Neben dem QS-Antibiotikamonitoring, das sich vor
allem als praktisches Arbeitsmittel für Tierarzt wie
Landwirt versteht, kamen mit der 16. AMG-Novelle
zwei kontrollierende Antibiotika-Kennzahlen hinzu.
Sie errechnet ab 2015 die staatliche HIT-Datenbank.
Aber auch die QS-Infobriefe gehen vorausschauend
auf sie ein: Eine weitere Grafik zeigt die beiden vorweg-
genommenen
AMG-Kennzahlen
: den Median und das
3. Quartil. Wiederum erklärt an besagtem Beispielbetrieb,
zeigt die schwarze Linie den
hofeigenen Therapieindex
.
Kennzahl 1 markiert den
Median
aller Schweinemäster
und damit den Wert, unter den 50 Prozent aller teil-
nehmenden Betriebe fallen. Alle, die sich rechts von
dieser Linie befinden, sind nach dem AMG zu einem
Gespräch mit ihrem Hoftierarzt
aufgerufen, um ihren
Antibiotikaeinsatz zukünftig zu verringern. Dies trifft
auch auf unser Beispiel zu (schwarze Linie). Kennzahl
2 markiert das
dritte Quartil mit dem höchsten The-
rapieindex
. Sämtliche Tierhalter, die sich rechts von
ihr befinden (25 Prozent aller Betriebe), sind nach
dem AMG verpflichtet, einen
schriftlichen Maßnah-
menplan
zu erarbeiten, um ihren Antibiotikaeinsatz
zu reduzieren. Auch dies geschieht gemeinsam mit
dem Hoftierarzt. Unser Schweinemäster ist hiervon nicht
betroffen.
Im Gegensatz zum QS-Therapieindex, der viermal
jährlich ausgewertet wird, berechnet die staatliche
HIT-Datenbank ihre Kennzahlen nur halbjährlich. Die
mittlere Grafik will den Tierhaltern deshalb eine erste
Orientierung bieten, mit welchen AMG-Kennzahlen sie
bei der nächsten HIT-Auswertung rechnen können. Die
Auswertung basiert dabei auf Daten aus dem QS-An-
tibiotikamonitoring. Da diese sich in einigen Punkten
zur HIT-Datenbank unterscheiden – zum Beispiel bei
den Tierbewegungen innerhalb eines Betriebs –, kann
es zu Unterschieden kommen. In jedem Fall jedoch
ist das Benchmark vergleichbar.
0
5
10
15
01.07.2014 –
31.12.2014
Berichtszeitraum
T
QS-Therapieindex
2,76
01.10.2013 –
31.03.2014
01.01.2014 –
30.06.2014
01.04.2014 –
30.09.2014
4,82
0,0
5,54
Therapieindex je Betrieb
Q
Prozent der Betriebe
0
5
10
15
20
25
30
35
V
0
Eigener Betrieb
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Durchschnitt aller QS-Betriebe
mit Mastschweinen
Therapieindex je Betrieb
Prozent der Betriebe
0
5
10
15
20
25
30
35
V
0
Eigener Betrieb
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
3. Quartil (Wert, unter
dem 75% aller Betriebe
mit Mastschweinen liegen)
Median (Wert, unter dem
50% aller Betriebe mit
Mastschweinen liegen)