

Zum
Hofe
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zur Holzkohle ist etwas typisch Deutsches? „Ja, aber auch
etwas typisch Türkisches und Kroatisches“, weiß Spielha-
gen und ergänzt: „Ganz anders sehen die Traditionen in
Kanada, Amerika oder Skandinavien aus. Dort steht im Gar-
ten eher ein Gas- als ein Holzkohlegrill.“
Welch Geistes Kind man nun sei, das muss unterm Strich
jeder selbst herausgrillen. Welches Geschlecht dieses
„Kind“ jedoch trägt, das da draußen so vertraut mit Glut
und Fleischrost hantiert, ist eindeutig: Es ist ein Mann.
„Männer mögen es eher deftiger als Frauen. Außerdem
empfinden sie Fleisch als ihre Domäne und darin sind sie
auch gerne etwas lauter. Motto: ‚Ich brauche heute ein or-
dentliches Steak!‘“, erklärt Jan Spielhagen, der über die
Psychologie seiner Leser einiges zu erzählen weiß: „Män-
ner lieben einfach Technik in all ihren Details – und Profi-
grills bieten davon jede Menge. Außerdem sammeln sie
gerne: besondere Kochutensilien, besondere Weine, aber
auch spezielles Wissen. Und natürlich hat das auch etwas
mit Angeberei zu tun.“ Nun gut, wenn das, was am Ende
dabei herauskommt, lecker schmeckt, dann soll auch die-
ses sein.
61%
Würstchen
Steaks
Spieße Bauch-
scheiben
Schnitzel
Fackeln
Frikadellen
47% 19% 15% 12% 10% 5%
Marktforschungsinstitut
Innofact im Auftrag von Lidl, 2012
Das grillt
Deutschland:
Würstchen
liegen auch
in Barbecue-
Zeiten unange-
fochten an der
Spitze.