Drei der Wirkstoffe, die bis dato in keinem Laborkompetenztest vertreten waren, bereitete den teilnehmenden Laboren Schwierigkeiten. Dies schlug sich in einer vergleichsweise hohen Anzahl von Quantifizierungsfehlern (10-24% aller Teilnehmer) nieder.
Einer von ihnen, der Wirkstoff Spinetoram, ein insektizider Naturstoff bestehend aus zwei strukturell ähnlichen Komponenten, Spinetoram J (Hauptkomponente) und Spinetoram L in den Verhältnissen 3:1 bis 9:1.
Schwierigkeit birgt die Besonderheit, dass diese beiden Komponenten einen sehr unterschiedlichen LC-MS/MS Response aufweisen. Dies ist bei einem Wirkstoff dieser Art ungewöhnlich und erschwert die Quantifizierung. Umso wichtiger ist dabei eine Überprüfung im Rahmen der QS-Kompetenztests, da dieser Wirkstoff infolge seiner Herkunft aus Bakterienkulturen – den Actinomyceten - in der Zukunft verstärkt eingesetzt werden wird
, so die Einschätzung unseres Laborexperten Herrn Dr. Günther Kempe.
Der Wirkstoff Metaflumizon wurde bereits im Laborkompetenztest 2020 geprüft. Damals zeigte das Ergebnis eine hohe Anzahl an Quantifizierungsfehlern auf, weshalb der Wirkstoff im aktuellen Test abermals geprüft wurde. Erfreulicherweise konnte eine Verbesserung bei der Quantifizierung beobachtet werden, wobei der Wirkstoff weiterhin einigen Laboren Probleme bereitete.
Da er aufgrund seiner isomeren Struktur auch einen unterschiedlichen Response seiner strukturell gleichen Verbindungen aufweist, ist es für die Labore besonders wichtig, so viel Erfahrung wie möglich bei dessen Analytik zu sammeln.
Die Verwendung unterschiedlicher Standards könnte eine weitere Ursache der unterdurchschnittlichen Ergebnisse, sein. Metaflumizon Standards aus 10 verschiedenen Herkünften/Firmen wurden verwendet. Versuche des EURL (EU-Referenzlabor) zeigten, dass nicht alle sich im Umlauf befindlichen Standards ein vergleichbares Verhältnis der beiden Isomere aufweisen. Zudem kann die Haltbarkeit der Standards eine Rolle spielen.