Logo - QS. Ihr Prüfsystem für Lebensmittel

Informationen zu QS-Sojaplus für Tierhalter


Was muss beim Bezug von sojahaltigen
Futtermitteln beachtet werden?

  • Bezug von sojahaltigen QS-zertifizierten Futtermitteln: In diesem Fall sind keine
    zusätzlichen Anforderungen
    an den Futtermittelbezug zu beachten. Mit dem Bezug
    von QS-Futtermitteln sind alle Vorgaben erfüllt
    . Die Futtermittel sind zusätzlich zur
    Kennzeichnung als QS-Ware mit dem Claim QS-Sojaplus oder entsprechend der Regelungen
    eines anerkannten Standards zum Zusatzmodul QS-Sojaplus gekennzeichnet.
  • Bezug von Sojabohnen (= landwirtschaftliches Primärerzeugnis): Werden Sojabohnen
    als landwirtschaftliches Primärerzeugnis durch QS-Tierhalter bezogen oder selbst
    angebaut und in der eigenen Fütterung eingesetzt, gelten derzeit keine Anforderungen
    an die Zertifizierung des nachhaltigeren Anbaus: sie können – wie andere Primärerzeugnisse
    auch – frei bezogen werden.
  • Hinweis: Bei Bezug von sojahaltigen Futtermitteln über einen von QS-anerkannten Standard
    dürfen Tierhalter nur Ware beziehen, die QS-Sojaplus-konform ist. Sie müssen also bei der
    Bestellung angeben, dass die Futtermittel für einen QS-Betrieb bestellt werden und dass
    nur konformes Soja enthalten sein darf.

Wie können Tierhalter prüfen, ob sojahaltige
Futtermittel QS-Sojaplus-konform und die
Futtermittelunternehmen lieferberechtigt
sind?

  • Alle Futtermittelunternehmen, die die Anforderungen zum Bezug von nachhaltigerem Soja
    einhalten, sind in der öffentlichen Systempartnersuche entsprechend gekennzeichnet.
  • Für QS-Futtermittel erfolgt die Kennzeichnung – zusätzlich zur Kennzeichnung als
    QS-Ware – über den Claim QS-Sojaplus oder entsprechend der Regelungen eines
    anerkannten Standards zum Zusatzmodul QS-Sojaplus
  • Wenn ein Futtermittelunternehmen nach einem anerkannten Standard zertifiziert ist,
    gelten bei der Kennzeichnung die Regelungen des jeweiligen anerkannten Standards.
    Die meisten anerkannten Systeme, wie beispielsweise GMP+ Int., verwenden eine
    Positiv-Kennzeichnung: die Ware ist also klar gekennzeichnet. Einzelne Systeme,
    wie beispielsweise EFISC-GTP, verwenden hingegen eine Negativ-Kennzeichnung
    (Kennzeichnung, dass enthaltenes Soja nicht nachhaltig zertifiziert ist). In diesem
    Fall muss somit darauf geachtet werden, dass keine Kennzeichnung vorhanden ist.


Dürfen Futtermittelunternehmen sojahaltige
QS-Futtermittel als nicht QS-Sojaplus
konform
verkaufen?

Nein. QS-Futtermittelunternehmen müssen für sämtliche Futtermittel, die Soja enthalten, seit dem 1. Januar 2024 das Zusatzmodul QS-Sojaplus oder einen anerkannten Standard zum Zusatzmodul QS-Sojaplus umsetzen. Somit ist es auf der Stufe Futtermittelwirtschaft nicht erlaubt, Soja als QS-Ware zu vermarkten, das nicht den Anforderungen des Zusatzmoduls entspricht. Es würde sich dann nicht mehr um QS-Ware handeln. Das gilt sowohl für neue Ware als auch für Restbestände aus 2023 und bereits geschlossene Kontrakte. Entscheidend ist das Lieferdatum: Ware, die nach dem Jahresbeginn 2024 bezogen wird, muss wie immer QS-Ware sein und zusätzlich QS-Sojaplus-konform, wenn sie Soja enthält.


Mein Futtermittelhändler bietet QS-Sojaplus
zu einem höheren Preis an. Wer kommt für
die Mehrkosten auf?

Das Zusatzmodul QS-Sojaplus und der Einkauf nachhaltigerer Rohware erzeugen auf der Stufe Futtermittelwirtschaft einen Mehraufwand, wodurch auch die Futtermittelpreise beeinflusst sein können. Die Preise sind selbstverständlich direkt zwischen Anbieter und Abnehmer zu vereinbaren. Letztlich hat sich die gesamte QS-Kette auf den Einsatz von nachhaltigerem Soja verständigt. Auf die Preisentwicklung von Futtermitteln oder Schlachttieren hat QS als Qualitätssicherungssystem keinen Einfluss, da diese den Marktkräften unterliegt.


Ist das Soja, das im QS-System eingesetzt
wird jetzt nachhaltiger?

Ja. Alles Soja, das seit dem 1. Januar 2024 im QS-System gehandelt wird, muss den Anforderungen des Zusatzmoduls QS Sojaplus entsprechen. In diesem Zusatzmodul sind derzeit alle vier Lieferkettenmodell akzeptiert: Book & Claim, Massenbilanzierung, Segregation und Identity preserved. Je nach Lieferkettenmodell handelt es sich also entweder um physisch nachhaltiger angebautes Soja – vollständig oder anteilig eingemischt oder es ist Soja, bei dem über einen Zertifikatsausgleich der Anbau von nachhaltiger angebautem Soja finanziert wird.


zurück nach oben