Allgemeines
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) erfordert zukünftig eine CO₂-Bilanzierung auf Produkt- und Prozessebene. Gleichzeitig investieren Banken und Versicherungen in nachhaltigere Unternehmen, also gewinnen auch hier Klimabilanzen für die Landwirte an Bedeutung.
Mit der QS-Klimaplattform sollen Tierhalter ihre betriebsspezifischen CO₂-Emissionen anhand eines praxisnahen Rechenmodells ermitteln. Die Ergebnisse werden zentral in der QS-Datenbank gespeichert.
Der Landwirt kann den berechneten CO₂-Wert anschließend freigeben – z. B. für verschiedene Abnehmer, Banken oder Versicherungen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, mehrere, oft unterschiedliche Rechenmodelle zu bedienen. Das spart Zeit und reduziert den Aufwand für die Tierhalter erheblich.
Auch für die Abnehmer der Tiere bringt dies Vorteile: Bei entsprechender Freigabe durch den Tierhalter können sie die CO₂-Werte ihrer Lieferbetriebe direkt über die zentrale QS-Datenbank abrufen. Dabei haben sie die Sicherheit, dass die Daten einheitlich berechnet sind, da allen Betrieben dasselbe Rechenmodell zugrunde liegt.
Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der harmonisierten Berechnungsmethodik für die einzelbetriebliche Klimabilanzierung (BEK) im Klima Check der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Ja, diese werden über CO₂ Äquivalente (CO2e) berücksichtigt. CO₂e, oder Kohlendioxid-Äquivalent, ist eine Maßeinheit, die verwendet wird, um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase zu vergleichen und zu summieren. Dabei wird die Wirkung jedes Gases auf das Klima in Bezug auf die von CO₂ gesetzt, das als Referenz dient. So lassen sich beispielsweise die Auswirkungen von Methan oder Lachgas in die entsprechenden Mengen an CO₂ umrechnen und dann gemeinsam betrachten.
Die Berechnungsmethodik wurde von der BEK (Berechnungsstandard einzelbetrieblicher Klimabilanzen) Fachgruppe Schwein, welche der nationalen BEK-Arbeitsgruppe untergeordnet ist, erarbeitet. An der Arbeit in der BEK Fachgruppe Schwein beteiligte Institutionen waren die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern sowie das Thünen Institut.
Die Bilanzierung erfolgt unter Einbezug der drei Scopes des Greenhouse Gas Protocols, einem international anerkannten Standard zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Diese systematische Unterteilung hilft, Emissionsquellen differenziert zu identifizieren und gezielt Minderungsstrategien zu entwickeln sowie eine internationale Vergleichbarkeit herzustellen.