Lebensmittelsicherheit bei Obst, Gemüse
und Kartoffeln: QS setzt Standards
Rund 90 Prozent des in deutschen Supermärkten angebotenen Obsts und Gemüses aus Deutschland stammt aus QS-zertifizierten Betrieben. Für über 35.000 nationale und internationale Systempartner aus dem Bereich Obst, Gemüse und Kartoffeln gelten dabei strenge Anforderungen zur Lebensmittelsicherheit – unter anderem zur Rückverfolgbarkeit, zur Einhaltung von Hygienestandards sowie zu sachgerechter Kühlung und Lagerung. Ob die Vorgaben umgesetzt werden, prüfen unabhängige Auditoren regelmäßig vor Ort. Ergänzend führt QS ein umfassendes Rückstandsmonitoring durch, das sicherstellt, dass gesetzliche Rückstandshöchstgehalte für Pflanzenschutzmittel sowie Grenzwerte für Schadstoffe und Nitrat eingehalten werden. Im Rahmen der QS-Studie Wie sicher essen wir Deutschen?
wurden rund 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland unter anderem gefragt, welche Rückstände sie in Obst und Gemüse vermuten und wie sie die Begriffe Pflanzenschutzmittel-Rückstände und Grenzwerte voneinander trennen und für sich einordnen.
DIE QS-STUDIE - Lebensmittelsicherheit bei Obst, Gemüse und Kartoffeln - Die wichtigsten Marktforschungsergebnisse
Pflanzenschutzmittel-Rückstände und Grenzwerte: Wie gut kennen sich Verbraucher aus?
Rückstände und Grenzwerte sind Begriffe, die in vielen Medienberichten über Rückrufaktionen oder in Social-Media-Posts über potenziell verunreinigte Lebensmittel auftauchen. Aber wissen die Verbraucher auch, mit ihnen umzugehen? Können sie die beiden Begrifflichkeiten voneinander trennen und für sich einordnen? Auch das wollten wir in der von QS beauftragten forsa-Umfrage wissen. Unsere Infografik liefert die Antworten.
Pflanzenschutzmittel, Schimmel und Nitrat: Welche Gefahren lauern in Obst und Gemüse?
Bringt der Verzehr von Obst und Gemüse aus dem Supermarkt Gefahren mit sich? Und welche wären wohl die häufigsten? Es sind immer noch die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die die meisten Befragten (77 %) als häufigste Gefahrenquelle betrachten, wenn sie Obst und Gemüse aus dem Supermarkt verzehren. Im Vergleich zur QS-Studie 2023 sank dieser Wert jedoch um 7 Prozentpunkte. Welche weiteren Gefahrenquellen Verbraucher im Gemüseregal vermuten, zeigen die Grafik mit den Ergebnisse unserer vom Meinungsforschunginstitut forsa durchgeführten repräsentativen Befragung.
Begriffsklärung hoch drei:
Grenzwerte, Rückstände und Rückstandsmonitoring
Mit einem Satz gesagt: Ein Lebensmittel kann Rückstände enthalten und zugleich unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegen – und damit lebensmittelsicher sein. Und nun zu den Details: Unter Rückständen versteht man tatsächlich vorhandene, messbare Mengen einer Substanz in einem Lebensmittel. Das können beispielsweise Pflanzenschutzmittel sein, Arzneimittel wie Antibiotika oder Umweltkontaminanten (Schwermetalle, Dioxine). Gemeint sind also Stoffe, die während der Produktion oder Verarbeitung eingetragen wurden und nun in einem Lebensmittel nachweisbar sind.
Der Begriff Grenzwerte meint dagegen gesetzlich festgelegte Höchstwerte. Diese Werte dienen dem Verbraucherschutz und basieren auf toxikologischen, wissenschaftlichen Bewertungen, die beispielsweise die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) abgeben bzw. vornehmen. Im Bereich von Obst, Gemüse und Kartoffeln zählen beispielsweise die Maximalen Rückstandshöchstgehalte
(MRL, Maximum Residue Levels) zu den zulässigen Grenzwerten. Sie beziehen sich auf die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und definieren deren gesetzlich erlaubte Höchstwerte in Lebensmitteln.
Die MRL sind so streng angelegt, dass selbst der langfristige Konsum von Lebensmitteln, die Pflanzenschutzmittel-Rückstände enthalten, keine gesundheitlichen Risiken mit sich bringen würde. Die definierten Höchstgehalte beinhalten hohe Sicherheitsmargen. Trotzdem kam es bei einer Überschreitung zu Rückrufen oder Verkaufsverboten kommen, auch wenn nicht zwingend eine Gesundheitsgefahr besteht.
Seit 2005 betreibt QS ein eigens, systematisches Rückstandsmonitoring für Obst, Gemüse und Kartoffeln. Allein 2024 untersuchten QS-anerkannte Labore 14.520 Obst-, Gemüse und Kartoffelproben – die aus 28 verschiedenen Herkunftsländern, zumeist aber aus Deutschland stammten – auf mögliche Rückstände, etwa von Pflanzenschutzmitteln (Auswertungszeitraum: 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024). Der Rückstandshöchstgehalt (RHG) wurde in nur 0,49 Prozent der Fälle überschritten. 99,51 Prozent der Proben waren ohne Beanstandung.
Kommt es zu einer dieser seltenen Überschreitungen oder werden im Zuge des QS-Rückstandsmonitorings Wirkstoffe gefunden, die für die jeweilige Pflanze nicht zugelassen sind, wird der Erzeuger für die entsprechende Kultur gesperrt. Darüber hinaus können Sanktionen verhängt werden. Der Betrieb darf erst dann wieder Ware ins QS-System liefern, wenn eine Freiprobe deren Unbedenklichkeit bestätigt. Außerdem muss sich der Betrieb zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Sinne der guten fachlichen Praxis beraten lassen.