Universitäten und Fachhochschulen konnten sich bis zum 31. März 2022 für die Finanzierung von Forschungsprojekten über den QS-Wissenschaftsfonds Obst, Gemüse und Kartoffeln bewerben. Jetzt stehen die geförderten Projekte fest. Mit insgesamt ca. 74.000 Euro werden folgende Projekte unterstützt:
Regulierung der Winterruhe bei Apfel im Klimawandel
(Dr. Anton Milyaev, Universität Hohenheim)
Das Forschungsteam befasst sich mit der Identifikation von natürlichen Signalmolekülen, welche die Knospendormanz (Winterruhe) bei Äpfeln regulieren, um daraus Maßnahmen abzuleiten und beispielsweise das Erfrieren der Blüten verhindern zu können. Eine Maßnahme könnte bspw. die Applikation natürlicher Substanzen auf die Blüte sein.
Optimierung von Hygieneschleusen zur Vermeidung mikrobiologischer Risiken in der Gemüseproduktion und -verarbeitung
(Dr. Yvonne Rondot, Hochschule Geisenheim University)
Innerhalb dieses Forschungsprojekts wird überprüft, ob handelsübliche Hygieneschleusen ausreichend Reinigungs- und Desinfektionsleistung aufweisen und, ob durch die Anpassung wichtiger Parameter eine Optimierung dieser Leistung möglich ist. Darüber hinaus wird ein standardisiertes Testverfahrens für Hygieneschleusen (SOP, Standard Operation Procedure) entwickelt. So sollen idealerweise weniger Erreger in die Erzeugerbetriebe eingetragen werden.
Ökologische Aufwertung von Beregnungsteichen: Steigerung von Ressourceneffizienz und Ressourcensicherung im Obstbau
(Dr. Hannah Jaenicke, Kompetenzzentrum Gartenbau)
Ein Forschungsteam untersucht die Möglichkeiten zur ökologischen Aufwertung eines Teiches, insb. wie sich verschiedene Maßnahmen auf die Biodiversität in und um den Teich herum auswirken und inwieweit die Wasserqualität ökologisch aufgewerteter Teiche den Ansprüchen für Beregnungswasser genügt. Die Forscher erhoffen sich bei erfolgreicher Durchführung des Projektes den Wegfall von Ausgleichsmaßnahmen, die Erzeuger heute bei Nutzung von Bewässerungstanks oder -becken ergreifen müssen.
Der QS-Wissenschaftsfonds Obst, Gemüse und Kartoffeln fördert seit seiner Gründung im Jahr 2012 wissenschaftliche Forschungsprojekte zu den Themen Lebensmittelsicherheit und Ressourceneffizienz. Er verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke und finanziert sich aus den Sanktionsstrafen, die Systempartner bei Verstößen gegen die QS-Anforderungen zahlen müssen.
Neben dem Wissenschaftsfonds Obst, Gemüse und Kartoffeln gibt es zudem den Wissenschaftsfonds Fleisch und Fleischwaren. Dieser nimmt noch bis Mitte September 2022 Forschungsanträge entgegen.