Anfang 2020 startete QS ein Pilotprojekt zur zentralen Erfassung von Schlachtbefunddaten aus Rinderschlachtungen. Nachdem zunächst die Rahmenbedingungen zwischen den Wirtschaftsbeteiligten abgestimmt, die Datenschutzanforderungen besprochen und die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, können jetzt die Schlachtbefunde für Bullen, Färsen, Mastkälber und Schlachtkühe getrennt für jedes einzelne Tier erfasst werden. So haben auch die Rinderhalter zukünftig die Möglichkeit, die Befunde ihrer Schlachttiere mit Hilfe praxisgerechter Auswertungen zu bewerten. In das Pilotprojekt sind ausdrücklich auch Milchviehbetreibe, die über den Standard QM-Milch eine Lieferberechtigung in das QS-System haben, eingebunden.
Bei der Erfassung werden u.a. Veränderungen an den Organen (wie Lunge, Brustfell, Herz, Leber, Niere oder Milz) sowie an den Gliedmaßen (wie Knochen oder Gelenke) erfasst. Die Veterinäre haben aber auch die Verschmutzung der angelieferten Tiere oder eine fortgeschrittene Trächtigkeit der Färsen oder Kühe im Blick.
Die erfassten Daten werden regelmäßig ausgewertet und von der Arbeitsgruppe Befunddaten Rind, die mit Vertretern aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Milchwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel besetzt ist, bewertet.
Die Meldung der Befunddaten ist für die Schlachtbetriebe im QS-System freiwillig. Um jedoch praxisgerechte Auswertungen vornehmen zu können, ist eine breite Beteiligung der Schlachtbetriebe notwendig.
Die Erfassung von Schlachtbefunddaten für Mastschweine sowie für Mastgeflügel und deren Elterntiere bei Puten und Hähnchen ist bereits im QS-System umgesetzt. Schweinehalter erhalten seit 2018 regelmäßige Auswertungen ihrer Schlachtbefunddaten. Für Geflügelhalter wird dies 2021 erfolgen.