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111 Fragen und eine Ampel gegen die Afrikanische Schweinepest

08.08.2019 | Verbraucher

QS & Wissenschaft

111 Fragen und eine Ampel gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP)

Bücher mit 111 Gründen, etwas zu lieben oder zu hassen, gibt es wie Sand am Meer. Für Landwirte in Deutschland, die ihren Betrieb optimal vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) schützen wollen, gibt es jetzt dafür ein Online-Tool mit 111 Fragen. Die Risikoanalyse, von der Universität Vechta und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) gemeinsam mit QS entwickelt, informiert Landwirte, ob ihr Betrieb grundsätzlich gefährdet ist oder nicht. Über das von QS geförderte Projekt berichten wir im zweiten Teil unserer neuen Artikelserie Forschung – fit für morgen.


Shutterstock 1442542337 Asp Schweinepest

Bedrohung mit erheblichen Auswirkungen

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate bei Schweinen und stellt damit eine ernste Bedrohung mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Nutztierhaltung dar. In Deutschland ist sie dank Anzeigepflicht und anderer Schutzmaßnahmen bislang noch nicht aufgetreten, wohl aber in einigen europäischen Nachbarländern. Für den Menschen oder andere Tierarten ist das Virus ungefährlich.

Nicht nur Analyse, sondern auch Hinweise zur Verbesserung

Insgesamt 23 Experten aus Wissenschaft, tierärztlicher und landwirtschaftlicher Praxis sowie Behördenvertretern aus ganz Deutschland haben die fachliche Basis für die 111 Fragen erarbeitet. Dabei geht es um zahlreiche Themenfelder – von der Sicherung des Betriebs oder des Stalls bis hin zu einzelnen Arbeitsabläufen. Der Landwirt kann das Tool auf seinem Laptop oder Tablet installieren und über ein Multiple-Choice-System schnell das individuelle Risikopotenzial für seinen Hof ermitteln. Als Ergebnis liefert die ASP-Risikoampel nicht nur eine Gesamteinschätzung. Dem Nutzer werden auch jene Faktoren aufgezeigt, bei denen er Verbesserungen erzielen könnte. Dr. Barbara Grabkowsky, Geschäftsführerin der Transformationsstelle agrar Niedersachsen und wissenschaftliche Leiterin des Gesamtprojekts ‚Risikoampel‘ dazu: Uns war wichtig, neben der Risikoanalyse für den Gesamtbetrieb auch die Bedeutung einzelner Faktoren aufzuzeigen und direkte, konkrete Hinweise für die Umsetzung zu geben. Das Ampelsystem ermöglicht jedem Schweinehalter, regelmäßig zu überprüfen, ob das eigene Konzept für Biosicherheit den Betrieb wirksam schützt.

Erhöhtes Risiko durch Wildschweine

Optimaler Schutz ist wichtig, das zeigen auch jüngste Risikobewertungen des Friedrich-Loeffler-Instituts. Denn mit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest im Südosten Belgiens ist die Wahrscheinlichkeit eines Übergreifens der Seuche auf deutsches Gebiet durch Wildschweine deutlich gestiegen. Prof. Dr. Franz Josef Conraths, Vizepräsident und Leiter des Instituts für Epidemiologie des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI): Der beste Schutz besteht darin, die Biosicherheit auf den Betrieben weiter zu verbessern. Die Risikoampel ist auf die Eintragswege der ASP fokussiert und bietet eine gute Grundlage, das Risiko zu senken.

Die durch den QS Wissenschaftsfonds co-finanzierte ASP-Risikoampel kann unter www.risikoampel.uni-vechta.de aufgerufen werden. Ihre Benutzung ist anonym und kostenlos.


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