Anuga: Aktuelle Trends von der weltgrößten Messe für Lebensmittel
Rinderkollagen für die Gelenke, Insekten auf dem Vormarsch und Pilze mit Speckgeschmack: 100 Jahre Anuga – Jubiläum mit vielen Neuheiten
Die Anuga war auch im 100. Jahr ihres Bestehens die unangefochtene Leitmesse der globalen Ernährungsindustrie: Rund 7.500 Aussteller aus 106 Ländern haben in Köln den Fachbesuchern jene Produkte präsentiert, die schon bald in den Regalen von Supermärkten oder Restaurants zu finden sein könnten. Jedes Jahr werden im Handel etwa 40.000 neue Lebensmittel gelistet – etwa die gleiche Anzahl verschwindet allerdings auch wieder aus den Regalen. Mit welchen neuen Produkten können Konsumenten also in den nächsten Jahren rechnen, welche Entwicklungen werden sich verstärken? QS hat die spannendsten und teils etwas gewöhnungsbedürftigen Trends auf der Anuga 2019 mitverfolgt:
Insekten als innovative Basisprodukte, gewürzte Pilze in veganen Speckchips
Substitutionsprodukte werden in den kommenden Jahren zunehmen. Als häufigste Vertreter dieser Kategorie konnten Besucher Produkte aus Insekten testen, die auf vielfältige Weise zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden: etwa als Knäckebrot aus Grillenmehl oder als Süßigkeit in Form von getrockneten Langfühlerschrecken – wahlweise mit Milchschokolade, dunkler Schokolade oder Lakritz überzogen. Ein Schokoriegel wiederum enthält das Rinderkollagen Peptan, das die Gelenke gesund halten soll, während vegane Speckchips auf Basis von gebackenen und gewürzten Pilzen zum Knabbern bereitstehen.
Ready-to-eat-Produkte für unterwegs
Convenience ist ein anderer andauernder Megatrend. Traditionelle Essenszeiten und -situationen lösen sich immer mehr auf, und Verbraucher suchen nach schnellen, bequemen Lösungen, die besser zu ihrem Lebensstil passen. Das äußert sich sowohl in einem Trend zu gesunden, wohlschmeckenden Snacks in nachhaltiger Verpackung für unterwegs als auch im starken Zuwachs der Kochboxen. Die Zahl neu eingeführter Kochbox-Produkte ist in den vergangenen Jahren in Deutschland um 17,2 Prozent gestiegen – weltweit sogar um 23,6 Prozent. Der Trend hält an: 2018 waren 83,5 Prozent aller Produktneuheiten Convenience-Lebensmittel.
Weniger Verpackung
Convenience und Verpackung sind häufig zwei Seiten einer Medaille. Viele Hersteller wollen ihren Plastikverbrauch reduzieren und suchen nach alternativen Verpackungslösungen. Die kompostierbare Celluloseverpackung für den Käse oder die Holzfaserschale für die vegane Lasagne sind nur zwei Beispiele dafür. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie weist natürlich auf Zielkonflikte hin. Verpackung diene auch dazu, Lebensmittel haltbar und sicher zu machen. Und kleinere Verpackungseinheiten, die dafür sorgen sollen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden, bedeuteten eben auch mehr Verpackung.
Herkunftssicherheit und Transparenz
Transparenz wird bei Lebensmitteln immer wichtiger. Verbraucher wollen wissen, wie ihre Lebensmittel hergestellt werden, woher sie stammen und welche Qualität die Zutaten haben. Genau darum geht es auch beim sogenannten Frei von…
-Trend, mit dem Lebensmittel gemeint sind, die sich dadurch auszeichnen, auf bestimmte Inhaltsstoffe zu verzichten. Im Jahr 2018 trugen 23 Prozent aller neu eingeführten Lebensmittel eine Frei von…
-Bezeichnung. Bei 58 Prozent bezog sich dies auf Gluten. Aber auch die Kennzeichnung, dass auf Soja, Milch oder Eier verzichtet wird, findet sich immer häufiger. Europa steht weltweit bei den Frei von…
-Produkten an erster Stelle. In Nordamerika wird im Vergleich dazu knapp die Hälfte neuer Produkte in dieser Kategorie eingeführt.
Übrigens – für Lebensmittel mit dem QS-Prüfzeichen gilt: jeder einzelne Produktionsschritt wird sorgfältig geprüft und lückenlos dokumentiert – bis zurück zur Herkunft. Weitere Informationen zum Thema Herkunftssicherheit durch QS gibt es hier: