- Anmeldung zum QS-Programm Heimtierfutter läuft
- QS-Zertifizierung ist Basis für Warenauslobung mit ITW
- Erstmals Ganztierverwertung mit geprüfter Qualitätssicherung nach QS‑Standard möglich
Bonn, 30.06.23 – Unternehmen der Fleischwirtschaft können ab sofort neben Fleisch auch die Schlachtnebenprodukte als qualitätsgesicherte Rohstoffe vermarkten. Das neue Programm zur Qualitäts- und Prozesssicherung bei der Produktion von Heimtierfutter im QS-System ist gestartet. Der Leitfaden Heimtierfutter berücksichtigt die gesamte Wertschöpfungskette der Heimtierfutterproduktion. Die darin aufgeführten QS-Anforderungen bilden die Basis für eine Auszeichnung von Futter, Leckerlies und Kauspielzeug für zunächst Hunde und Katzen mit dem Produktsiegel der Initiative Tierwohl (ITW). Damit können jetzt alle Teile eines Schlachttieres innerhalb der ITW vermarktet werden.
Die Ganztierverwertung ist für Betriebe der Fleischwirtschaft heutzutage selbstverständlich, wenn sie nachhaltig und wirtschaftlich arbeiten
, weiß Thomas May, Bereichsleiter Fleischwirtschaft bei QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS). Umso wichtiger ist es, dass wir mit dem neuen Programm nun die Möglichkeit schaffen, tierische Nebenprodukte in Lebensmittelqualität, sogenanntes Material der Kategorie III, auch als zertifizierte Ware in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Bislang konnten die Unternehmen das Material der Kategorie III – auch wenn es bereits unter QS-Anforderungen verarbeitet bzw. vermarktet wurde – nicht als ITW-Ware ausloben, da die Heimtierfutterproduktion nicht Teil des QS- bzw. ITW-Systems war. Mit dem Aufbau der Prozesskette Heimtierfutter werden jetzt zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten angeboten: Schlacht- und Zerlegebetriebe können ohne viel Mehraufwand alle Teile eines Schlachttiers sowohl auf QS-Qualitätsniveau vermarkten als auch als ITW-Ware ausloben. May betont in diesem Zusammenhang: Die Beteiligten können mit dem Mehr an Tierwohl gegenüber der Käufergruppe Haustierbesitzerinnen und Haustierbesitzer punkten. Denn diesen liegt, wie eine Forsa-Umfrage gezeigt hat, Tierwohl besonders am Herzen.
Die QS-Anforderungen für die Heimtierfutterproduktion orientieren sich eng an bewährten Anforderungen aus dem QS-System und integrieren gleichzeitig die im Markt bereits vorhandenen Leitlinien für Heimtierfutter. Von den Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungsbetrieben im QS-System sowie der ITW gelangen die Rohstoffe wie Fleisch und tierische Nebenprodukte in die Prozesskette Heimtierfutter. Neben Transportdienstleistern und Lagerhaltern, gehören auch Verarbeitungsbetriebe, die z. B. tierische Fette und Proteine aufarbeiten, sowie Heimtierfutterbetriebe, Großhändler und Broker zum neuen Qualitätssicherungsprogramm.
Der Leitfaden Heimtierfutter steht unter www.q-s.de/heimtierfutter zum Download zur Verfügung. Die ersten Betriebsaudits sind für Juli 2023 geplant.
