Verbraucherinformation zur Listerien-Prävention
Listerien
Bei Listerien handelt es sich um kleine, stäbchenförmige Bakterien, die in der Umwelt weit verbreitet vorkommen. Dies ist auf ihre Eigenschaft zurückzuführen, äußerst tolerant gegenüber Temperaturen zu sein. Der Temperaturbereich, in dem sich Listeria monocytogenes vermehren kann, reicht von -2°C bis +45°C -somit können sie sich prinzipiell auch bei Kühlschranktemperaturen vermehren. Durch ihre Anpassungsfähigkeit kommen Listerien beispielsweise in Abwässern, auf Pflanzen, im Erdboden oder im Verdauungstrakt von Tieren vor.
Infektionsweg
Es gibt verschiedene Spezies, wobei nicht alle Listerien Erkrankungen verursachen. Die durch Listerien ausgelöste Krankheit wird Listeriose genannt und ist beim Menschen hauptsächlich auf das Bakterium Listeria monocytogenes zurückzuführen. Eine Infektion erfolgt meist durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln.
Risikobehaftete Lebensmittel
In einigen Lebensmitteln werden häufiger erhöhte Konzentrationen an Listeria monocytogenes festgestellt. Dazu zählen u.a. Rohmilch, Käse aus Rohmilch, geräucherter oder roher Fisch, Rohfleischerzeugnisse, Rohwurst sowie vorgeschnittene, verpackte Salate. Eine Kontamination mit Listerien kann auch bei SB-verpacktem Aufschnitt (Käse, Wurst, etc.) vorkommen.
Neben der Rohware können mangelnde Hygienemaßnahmen in lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder unsachgemäße Bedingungen bei der Verpackung zu einer Kontamination mit Listerien führen. Gerade bei Fertigprodukten, die bereits einer keimabtötenden Behandlung unterzogen wurden, kann die inadäquate Handhabung bei der Verpackung zu einer Rekontamination führen und somit bei vielen Produkten zu einem Problem mit Listerienwerden.
Listeriose
Es werden in Deutschland jährlich wenige hundert Erkrankungen gemeldet, weshalb die Listeriose im Vergleich zu anderen lebensmittelbedingten Infektionskrankheiten zu den selteneren Lebensmittelinfektionen zählt. Die Symptome bei Betroffenen variieren erheblich. Bei gesunden Erwachsenen kann die Listeriose symptomlos verlaufen, teilweise treten grippeähnliche Symptome sowie Durchfall und Erbrechen auf. Bei einem leichten Verlauf nehmen die Beschwerden in der Regel innerhalb einiger Tage ab. Allerdings kann Listeriose auch einen schweren Verlauf annehmen, zu Hirnhaut- und Gehirnentzündungen führen und tödlich enden. Besonders gefährdet sind Schwangere, Neugeborene und ältere Personen sowie Personen mit einem geschwächtem Immunsystem.
Maßnahmen
Um das Infektionsrisiko im eigenen Haushalt zu vermindern, sollten Lebensmittel mit entsprechendem Listerienrisiko möglichst am Einkaufstag verzehrt werden. Bei verpackten Produkten sind die aufgedruckten Temperaturen unbedingt einzuhalten. Nach Ablauf des MHDs sollten diese Lebensmittel von gefährdeten Personen nicht mehr verzehrt werden. Produkte mit abgelaufenem Verbrauchsdatum sind direkt zu entsorgen und sollten nicht mehr gegessen werden. Das Einhalten von Hygieneregeln in der Küche führt generell zu einer Risikoverminderung und hilft somit auch dabei das Listerienrisiko zu reduzieren. Gefrorene Lebensmittel sollten im Kühlschrank aufgetaut werden, um die Keimvermehrung auf den Lebensmitteloberflächen zu reduzieren. Das Tauwasser am besten auffangen und wegschütten; den Teller oder die Schüssel anschließend mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen.
Fertigprodukte, die zum Verzehr noch erwärmt werden, sollten bis zu einer Temperatur von 72°C oder darüber (im Kern des Lebensmittels!) erhitzt werden.
Weitere Informationen zum Thema Listerien-Prävention finden Sie im Dokument "Verbrauchertipps - Schutz vor Lebensmittelinfektionen mit Listerien" vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).