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Forscher empfehlen Überarbeitung der Richtlinie für die Integrierte Produktion von Obst

11.01.2018

18 01 11 QS Wissenschaftsfonds Weiterentwicklung Richtlinie Kontrollierte Produktion Obst

Der QS-Wissenschaftsfonds Obst, Gemüse, Kartoffeln hat ein Projekt der Hochschule Osnabrück zur Prüfung der Aktualität und Weiterentwicklung der Richtlinie für die kontrollierte Integrierte Produktion von Obst in Deutschland (IP-Richtlinie) mit einem Betrag von rund 13.000 Euro gefördert. Ende 2017 konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Der Abschlussbericht kann hier angesehen und heruntergeladen werden.

Die integrierte Produktion stellt eine von drei Produktionsweisen im deutschen Erwerbsobstbau dar und verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertiges Obst unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Erfordernisse zu produzieren. Die im Jahr 1990 veröffentliche IP-Richtlinie wurde zuletzt 2006 aktualisiert. Vor dem Hintergrund, dass seitdem zahlreiche neue und überarbeitete Gesetze und Regelwerke mit ähnlichen Inhalten herausgegeben wurden, prüften die Forscher im Rahmen ihres Projektes Nachhaltigkeitsanforderungen entlang der Wertschöpfungskette Obst und darauf basierende Weiterentwicklung der Richtlinie für die kontrollierte Integrierte Produktion von Obst, ob die Inhalte der IP-Richtlinie inzwischen an anderer Stelle abgebildet sind und die Notwendigkeit einer Überarbeitung besteht.

Hierfür wurde zuerst ein Abgleich der IP-Richtlinie mit bestehenden Gesetzen und Regelwerken (u. a. mit dem Leitfaden QS-GAP Erzeugung Obst, Gemüse, Kartoffeln) vorgenommen. Anschließend fand eine Befragung des Berufsstandes (n = 187) zur Bekanntheit, Akzeptanz und Bedeutung der IP-Richtlinie statt. Zusätzlich wurden Telefoninterviews mit 15 Experten aus dem Bereich Obstbau durchgeführt, um Inhalte und Ideen für eine neue Richtlinie zu definieren bzw. generieren. Auf Basis dieser Untersuchungen sollte ein Vorschlag für eine Neuauflage der Richtlinie erarbeitet werden.

Der Abgleich zeigte, dass die Inhalte der aktuell gültigen Richtlinie zu zwei Dritteln teilweise oder vollständig durch Gesetzte und Regelwerke (v. a. im Bereich Pflanzenschutz) abgedeckt sind und die integrierte Produktion sich nur noch geringfügig vom konventionellen Anbau abhebt. Zudem betonten die Autoren der Studie, dass Aspekte der Nachhaltigkeit in der Richtlinie nur unzureichend berücksichtigt werden. Die Befragten sprachen sich generell für den Erhalt der Richtlinie aus, zeigten jedoch Änderungsbedarf auf, v. a. in den Bereichen Boden- und Wasserschutz sowie Biodiversität. Wichtig erschien den Befragten auch eine stärkere Kommunikation mit den Verbrauchern.

Die Forscher empfehlen, den Begriff Integrierte Produktion zu ändern und Obst, welches nach Vorgaben der Richtlinie produziert wird, mit einem Vermarktungsslogan und einem Logo zu kennzeichnen. Zudem sollte die neue IP-Richtlinie verbraucherfreundlicher konzipiert und um die von den Befragten vorgeschlagenen Inhalte erweitert werden. Darüber hinaus schlagen die Autoren der Studie vor, dass sich die Betriebe – gemäß eines in der Neuauflage verankerten Maßnahmenkatalogs - in regelmäßigen Abständen kontrollieren und durch eine unabhängige Kontrollstelle zertifizieren lassen.


Abschlussbericht - Hier ansehen und herunterladen

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