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QS-Wissenschaftsfonds: Anwendung von kombinierten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ist kein Ersatz für eine optimale Reinigung in fleischverarbeitenden Betrieben

18.08.2020 | Bearbeitung/Verarbeitung | Schlachtung/Zerlegung | Verarbeitung | QS System

20 08 18 QS Wissenschaftsfonds Anwendung Von Kombinierten Reinigungs  Und Desinfektionsmitteln

Die Hochschule Fulda untersuchte in einem durch den QS-Wissenschaftsfonds geförderten Projekt die Wirkung von kombinierten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln gegen Biofilme von Listeria monocytogenes in fleischverarbeitenden Betrieben.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit des ausgewählten Kombipräparats je nach Temperatur und Anwendungszeiten stark differenziert. Da die Angaben des Herstellers keine eindeutige Anwendungsempfehlung geben, ist es für die Anwender nur schwer nachvollziehbar, welche Einwirkzeit anzuwenden ist. Die widersprüchlichen Ergebnisse belegen, dass eine kombinierte Anwendung von Reinigern mit biozider Wirkung als Ersatz für einen Reinigungsschritt keinesfalls anzuraten ist. Eine optimale Reinigung ist unerlässlich für die Bekämpfung von unerwünschten Keimen. Die Abtrocknung von Oberflächen reduziert die Keimzahlen, da eine Vermehrung der Listerien sehr stark von der Wasserverfügbarkeit abhängt. Hier gilt es, zuverlässig Nischen für diese Keime zu identifizieren und soweit wie möglich zu reduzieren.

Die Hochschule Fulda prüfte ebenfalls, inwieweit sich probiotische Reinigungsmittel zur Bekämpfung der Persistenz von L. monocytogenes eignen. In den Versuchen konnte keine anhaltende Reinigungswirkung erzielt werden. Daher wird der Einsatz von probiotischen Reinigern in lebensmittelverarbeitenden Betrieben kritisch gesehen. Es ist fraglich, ob probiotische Mittel selbst bei nachgewiesener Wirksamkeit und korrekter spezifischer Deklaration der Mikroorganismen durch den Hersteller für den Einsatz in Lebensmittelbetrieben empfohlen werden können. Durch probiotische Reiniger könnte gar eine negative Beeinflussung der Mikrobiota im Betrieb erfolgen, mit schwer abzuschätzenden Folgen.

Den ausführlichen Ergebnisbericht inklusive des genauen Versuchsaufbaus und den daraus resultierenden Erkenntnissen finden Sie hier. Gefördert wurde das Projekt durch den QS-Wissenschaftsfonds. Dieser verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke, wie die Finanzierung von Forschungsprojekten oder die Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen. Finanziert wird er aus den Sanktionsstrafen, die Systempartner bei Verstößen gegen die QS-Anforderungen zahlen müssen.


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