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Spargel – das weiße Gold

20.04.2021 | Verbraucher

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Ganz gleich, ob man vom königlichen Gemüse oder dem Elfenbein zum Essen spricht, gemeint ist immer der herrlich weiße Spargel, auf dessen Genuss sich im Frühjahr so viele Menschen in Deutschland freuen. Dabei war der Spargel, der von den Römern über die Alpen gebracht wurde, gar nicht weiß, sondern grün. Schon damals wurde er als Arzneipflanze geschätzt. Im 19. Jahrhundert schaffte es der Spargel sogar ins amtliche Arzneibuch für Apotheken.


Die Wiege des Spargels

Der Ursprung des Spargels liegt weit zurück im ägyptischen Niltal. Ausgrabungen zeigen, dass dort bereits vor 20.000 Jahren Spargel gegessen wurde. Bei den Pharaonen galt der Spargel als Speise der Götter. Also ist Afrika nicht nur die Wiege der Menschheit, sondern auch die des Spargels.

Um 460 v. Chr. erwähnte der griechische Arzt Hippokrates den Spargel als Arzneipflanze gegen wie Herzrasen, Husten, Rheumatismus sowie Milz- und Leberleiden. In Deutschland wurde der Spargel erstmals um 1560 im Stuttgarter Lustgarten und im Schwetzinger Schlossgarten als Gemüse angebaut.


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Weißes Gold für jedermann

Der weiße Bleichspargel, den wir heute in Deutschland so schätzen, wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts eher zufällig entdeckt. Bauern hatten zur Wärmespeicherung und zum Schutz vor Schädlingen Tonhauben über die Triebe gestülpt, die dann mangels Sonnenbestrahlung weiß blieben. Seither kultiviert man die Anbauweise, indem man über den Pflanzen Erde anhäuft und die Stangen noch in der Erde schneidet – bis heute keine leichte Arbeit.

Weitgehend über der Erde wächst der Grünspargel. Da er dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, beginnt bei ihm die Fotosynthese und er wird grün. Seine Stangen sind meist dünner, und der Geschmack ist etwas herzhafter und würziger. Übrigens ist er – außer in Europa – die weltweit bevorzugte Spargelart. Probieren lohnt sich also auf jeden Fall.

Heute ist der Spargel nicht mehr nur Reichen und Adeligen vorbehalten, sondern erfreut sich breiter Beliebtheit. Deutschland ist sogar Europas Spitzenerzeuger für Spargel. Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge, liegt die Anbaufläche für Spargel hierzulande 2020 bei rund 22.000 Hektar. Gut zu wissen, dass sowohl der heimische als auch der importierte Spargel durch das QS-Rückstandsmonitoring streng überwacht und mit Hilfe der so genannten Multimethode auf die verschiedensten Wirkstoffe untersucht werden. So ist sichergestellt, dass der Spargel auch unbelastet beim Verbraucher ankommt.

Die Spargel-Saison dauert etwa von Mitte April bis traditionell zum 24. Juni. Der Grund? Vom 24. Juni bis zum ersten Frost sind es mindestens 100 Tage. In etwa die Zeit, welche die Spargelpflanze braucht, um das sogenannte Spargelkraut zu bilden und durch Photosynthese Kraft zu tanken. Diese braucht sie, um im nächsten Jahr wieder neue Stangen bilden zu können.


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Gesund und lecker

Wer sich Spargel gönnt, tut nicht nur seinem Gaumen Gutes. Das feine Gemüse bietet darüber hinaus Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Kupfer und Phosphor – gut für Herz, Knochen und Kreislauf. Außerdem enthält Spargel Vitamin C, E und B. Sein Folsäuregehalt (105 µg) ist ein weiteres Plus, da dieses B-Vitamin sonst nur in geringen Mengen in der Nahrung enthalten ist und gegen Müdigkeit und Konzentrationsstörungen wirkt. Und noch etwas Besonderes steckt im Spargel: die Asparaginsäure. Sie regt die Nierenfunktion an und entwässert. Daher die positive Wirkung des Gemüses bei Herz-Kreislauf-Problemen, Bluthochdruck oder Diabetes. Dick wird man vom Spargel ebenfalls nicht. Er besteht zu 93 Prozent aus Wasser, und 100 g haben nur 16 Kilokalorien.


Wie bewahrt man Spargel auf?

Ungeschälter Spargel hält sich, in ein feuchtes Tuch gewickelt, im Gemüsefach des Kühlschranks zwei bis drei Tage. Allerdings schmeckt Spargel am besten, wenn er noch knackig und frisch ist und bei leichtem Aneinanderreiben der Stangen quietscht. Grünen Spargel lagert man übrigens am besten stehend in etwas Wasser.


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Wie bereite ich Spargel richtig zu?

Natürlich gibt es für ein Traditionsgemüse wie den Spargel eine unendliche Vielzahl von Rezepten. Wichtig ist, den weißen Spargel immer von oben nach unten zu schälen. Je nach Dicke der Stangen wird Bleichspargel 10 bis 20 Minuten in Wasser mit einer Prise Salz, Zucker und Butter gekocht. Gibt man einen Spritzer Zitronensaft dazu, werden die Stangen schneeweiß.

Grüner Spargel wird im Gegensatz zum Weißen nur dünn am Schnittende geschält und braucht zum Kochen etwas weniger Zeit. Grundsätzlich sollte Spargel nicht weich, sondern mit Biss serviert werden. Als Test einfach eine Stange auf die Gabel legen. Biegt sie sich leicht, ohne herunterzuhängen, ist der Spargel optimal.


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